Berührende Begegnung im Vatikan von Ehemann und Tochter der pakistanischen Gefangenen. Anwesend war auch eine junge nigerianische Christin, die der radikal-islamischen Terrormiliz entfliehen konnte.
Vatikan – Eine intensive Umarmung und ein gemeinsames Gebet: Papst Franziskus hat jüngst drei Opfer von Christenverfolgung empfangen: Ehemann und Tochter von Asia Bibi, die seit fast einem Jahrzehnt unschuldig im Gefängnis sitzt, sowie Rebekka Bitrus, eine Christin, der die Flucht aus den Fängen der Boko Haram-Terroristen gelang.
„Asia Bibi und Rebekka Bitrus sind Märtyrerinnen.“
Der Direktor von Kirche in Not Italien, Alessandro Monteduro, sprach im Anschluss an das Treffen im Vatikan von einer „Sternstunde, von der wir alle noch stark berührt sind“. Die Begegnung mit dem Papst habe mehr als 40 Minuten gedauert, berichtete Monteduro, viel länger als vorgesehen. Dabei sei der Glaube – auch seitens der beiden leidgeprüften Mädchen – im Mittelpunkt gestanden. „Wir haben gemeinsam mit dem Heiligen Vater gebetet. Das war ein Moment von unglaublicher emotionaler Intensität“, so der italienische Begleiter weiter. Er erzählte, dass der Papst am Ende des Besuchs Asia und Rebekka als „Märtyrerinnen“ bezeichnet habe, die für eine Gesellschaft als Beispiel dienen können, die Angst vor dem Schmerz hat.
Asia Bibi: „Es ist tröstlich zu wissen, dass der Papst an mich denkt.“
Asias Tochter Eisham hatte kurz vor diesem Treffen die Mutter im Gefängnis besucht und ihr ihre bevorstehende Rom-Reise angekündigt. „Wenn Du den Papst siehst, gib ihm einen Kuss von mir!“ beauftragte ihre Mutter sie. Eisham erfüllte ihr den Wunsch. Der Heilige Vater erwiderte diese Geste mit einer Umarmung, die ein starkes Zeugnis der Nähe, des Glaubens und der Solidarität war und mit einem Rosenkranz als Präsent für ihre inhaftierte Mutter. Mit großer Dankbarkeit nahm Asia später dieses Geschenk an: “Dieser Rosenkranz ist mir ein großer Trost. Es ist heilsam zu wissen, dass der Papst in dieser beklemmenden Lage für mich betet und an mich denkt.“
Die inhaftierte Christin wurde 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt und wartet immer noch auf ihre Berufungsverhandlung vor dem Obersten Gerichtshof. Sie ist eines der bekanntesten Opfer des umstrittenen Blasphemiegesetzes in Pakistan. (kin/kap/csi)