Minsk
Belarus: römisch-katholische Kirche empört nach NS-Vergleich in staatlicher Zeitung
Die Kirche protestiert gegen eine Darstellung eines Priesters mit einem Hakenkreuz auf seiner Soutane.
Die Karikatur in der staatlichen Zeitung „Minska Prawda“ stachle Menschen zu „Feindschaft gegen die römisch-katholische Kirche in Belarus“ an, so Weihbischof Alexander Jaschewski. Die Zeitung beschuldige den Klerus „der Anhängerschaft des Faschismus und des Nationalsozialismus“, das sei eine „vorsätzliche und böswillige Verdrehung der Wahrheit, Verleumdung und Beleidigung“ der Weihbischof weiter.
Auf der Titelseite sind vier Priester zu sehen. Die Kreuze auf den Soutanen wandeln sich von links nach rechts von einem christlichen Kreuz zu einem nationalsozialistischen Hakenkreuz. Jene Priester mit dem Hakenkreuz hält ein weiß-rot-weißes Fähnchen (Farben der Opposition) und singt das belarussische Kirchenlied „O mächtiger Gott“. Dieses gilt mittlerweile Kritik an Machthaber Lukaschenko. Einige Pfarren in denen das Lied gesungen wurde, hatten bereits Besuch von der Polizei.
Die römisch-katholische Kirche mit ihren ca. 950.000 Gläubigen erlebt schon seit Langem staatliche Repressionen, die zum Teil der Nähe zur Opposition geschuldet sind.
Quelle: kap