Wiener Weihbischof Scharl, der syrisch-orthodoxe Corepiskopos Aydin sowie der melkitische P. Ghoneim aus Damaskus stehen Gottesdienst in Wiener Franziskanerkirche vor
Wien – Mit einem Friedens- und Solidaritätsgebet will die Hilfsorganisation „Christian Solidarity International Österreich“(CSI-Österreich) am 17. September auf die Situation der Christen in Syrien aufmerksam machen. „Wir wollen damit zeigen, dass uns die Lage der syrischen Christen etwas angeht und so unserer Verbundenheit ausdrücken“, so CSI-Pressesprecherin Pia de Simony gegenüber „Kathpress“. Der Wiener Weihbischof Franz Scharl und der syrisch-orthodoxe Corepiskopos Emanuel Aydin werden an der Veranstaltung um 19 Uhr in der Wiener Franziskanerkirche teilnehmen. Erwartet werden neben den Vertretern der römisch-katholischen und der syrisch-orthodoxen Kirche auch zahlreiche syrische Christen und der melkitische Pater Hanna Ghoneim, der über die Situation der Christen in Syrien informieren wird.
CSI-Österreich verurteilt ein militärisches Eingreifen westlicher Mächte
Mit dem Solidaritätsgebet stelle man sich bewusst in das Fahrwasser des Gebets- und Fasttages für Syrien und andere Krisenherde der Welt am 7. September, zu dem Papst Franziskus aufgerufen hat. Im Sinne des Papstes setze sich CSI für eine friedliche Lösung in Syrien ein und verurteile jedwede Pläne zu einem militärischen Eingreifen westlicher Mächte. Ein bewaffnetes Eingreifen wäre in Syrien nicht zielführend, so de Simony. CSI-Österreich würde sich deshalb vor allem auf die finanzielle Unterstützung von Ordensgemeinschaften vor Ort konzentrieren. „Wir schicken den Schwestern Geld, die dieses dann für die bedürftigen Familien etwa in Aleppo oder Damaskus verwenden.“ Die Ordensfrauen würden die Situation vor Ort kennen und täglich ihr Leben in den Krisengebieten aufs Spiel setzen, um den notleidenden Familien zu helfen, so de Simony.
Die syrischen Christen kämpfen ums nackte Überleben
Viele Christen hätten in Syrien ihr ganzes Hab und Gut verloren und kämpfen um ihr nacktes Überleben, so die CSI-Pressesprecherin. Vor allem radikale islamistische Gruppen würden die Existenz der Christen in Syrien aber auch im restlichen Nahen Osten bedrohen. Man könne aber nicht alle Muslime über einen Kamm scheren, sagte de Simony und verwies in diesem Zusammenhang auf Jordaniens König Abdullah II, der zu einem Bündnis zwischen Christen und Muslimen im Nahen Osten aufgerufen hat.
Rebellen in der aramäischen Christenenklave Maalula
Im Moment gilt die Sorge von CSI vor allem dem Ort Maalula, einer aramäischen Christenenklave rund 50 Kilometer entfernt von Damaskus. Rebellen haben am Donnerstag laut internationalen Agenturberichten den Ort eingenommen. „Wenn das wirklich stimmt, dann ist das ein gezielter Anschlag auf Christen, der bei mir die Alarmglocken läuten lässt“, so de Simony. Syrien stehe davor, zum zweiten Irak zu werden, in dem es in großen Teilen keine Christen mehr gebe. (Kathpress, 5. Sept. 13)