Kinshasa/ München

DR Kongo: Bischof wirft UN-Truppen Versagen vor

Der kongolesische Bischof Melchisedec Sikuli Paluku zeigt Verständnis für die gewalttätigen Proteste der Zivilbevölkerung angesichts der sich verschärfenden Lage.

„Man kann den Menschen, die wie Tiere geschlachtet werden, nicht einfach sagen, dass sie schweigen und nichts tun sollen.“ Außerdem bezeichnet Bischof Melchisedec den Einsatz der UN-Friedensmission als „komplett uneffektiv“ und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierung: „Ich erkenne kein Zeichen der Besorgnis aufseiten der kongolesischen Regierung. Entweder ist es Schwäche oder Komplizenschaft.“

Laut Schätzungen der kongolesischen Bischofskonferenz sind 6.000 Menschen getötet, 7.500 weitere verschleppt und drei Millionen auf der Flucht. Im Osten des Landes, vor allem in der bodenschatzreichen Region Beni, gibt es seit zwei Jahrzehnten Terror durch Rebellen. Diese verfolgen eine „religiös-extremistische Agenda“ und versuchen besonders den lukrativen Coltan-Abbau zu kontrollieren. Coltan wird vor allem in der Smartphone-Herstellung benötigt.

Quellen: kap/kna