Port-au-Prince/ Vatikanstadt

Haiti: dramatisches Leid für weite Teile der Bevölkerung

„Wenn der Papst kommt, wird die Welt sehen können, was die Menschen dort durchmachen“, so Erzbischof Vincenzo Paglia nach seinem Besuch in der Karibik.

Die Bevölkerung Haitis leidet nach wie vor unter den Auswirkungen des Erdbebens vom August. Außerdem ist die aktuelle politische Situation nach der Ermordung des Präsidenten angespannt und völlig unklar. Ein Viertel der Bevölkerung muss von weniger als zwei Dollar täglich leben. Rund sieben Prozent der Kinder werden keine fünf Jahre alt. Im ganzen Land, v.a. im Süden herrscht Lebensmittelknappheit. Die extrem junge Bevölkerung (70 Prozent sind unter 30 Jahre alt) hat die Hoffnung auf ein gutes Leben in ihrer Heimat aufgegeben und möchte auswandern. Primäres Ziel ist die USA.

Die wirtschaftliche Lage ist ebenso angespannt – Banden und Kleinkriminelle nutzen diese Situation: Entführungen sind zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden; in den letzten Tagen 17 Geistliche darunter 16 US-Amerikaner und ein Kanadier.

Paglia über seine Eindrücke: „Wenn man mit eigenen Augen die Zahlen des Dramas in Haiti sieht, ist man einerseits bestürzt, andererseits entrüstet und es ist dringend notwendig um Hilfe zu rufen. Es fehlt völlig an Hoffnung für morgen und das Heute ist nicht lebbar.“ Abschließend erinnert Erzbischof Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, an die Blicke der Mütter und Kinder, die er in Haiti getroffen hat.

(vatican news-skr)