Indien: Drei Christen wegen „Zwangskonversion“ verhaftet

Den Gläubigen wird von den Behörden vorgeworfen, hinduistische Götter beleidigt zu haben. Sie hätten am 1. Dezember eine Gruppe von Hindus bekehren wollen. Dem widerspricht der Kirchenratspräsident Indiens.

Nach Angaben eines Polizeibeamten hätten die drei Männer versucht, eine Gruppe von Personen zum Christentum zu bekehren. Die Tat sei im Bezirk Thane geschehen. Die Verhaftung fand am 1. Dezember statt, wurde aber erst jetzt bekannt.

Sajan K. George, Präsident des Kirchenrates Global Council of Indian Christians (GCIC), verurteilte die Verhaftung der Christen. Indiens Verfassung garantiere die Freiheit, den Glauben zu praktizieren, zu predigen und zu verbreiten, betonte Georger gegenüber der Nachrichtenagentur Asianews.

Nach Angaben der Polizei hätten die Angeklagten auch hinduistische Götter beleidigt. Die Christen hätten sie die Anwesenden regelrecht aufgefordert, sich zum Christentum zu bekehren, und hinzugefügt, dass jene belohnt würden, die die christliche Botschaft in der Gesellschaft verbreiteten.

Wachsende Intoleranz gegenüber Christen

Sajan K. George beklagt, dass die Polizei die Verhaftungen nur auf der Grundlage einer einzigen Beschwerde sofort durchgeführt habe. Es sei ein schwerer Fehler, den Glauben des anderen zu beleidigen, fügte er an. Es müsse aber die Anschuldigung genauer überprüft werden, forderte der Kirchenratspräsident. „Leider führen die wachsende Intoleranz gegenüber Christen, das falsche Stereotyp von Bekehrungen und die Vorlage falscher Berichte zur Verhaftung unschuldiger Menschen, ohne vorher überprüft zu haben, ob die Anschuldigung wahr ist oder nicht, oder ob die Beschwerde das Ergebnis einer verleumderischen Absicht ist“, sagte er.

Der Präsident des GCIC betont, dass die Verhaftungen am 1. Dezember, dem ersten Adventssonntag, stattgefunden haben. „In dieser Zeit“, so bemerkt er, „gehen viele Gläubige von Haus zu Haus, singen Weihnachtslieder und verkünden die Geburt des Sohnes Gottes. Dies sind keine Konversionsaktivitäten.“

Quellen: asianews / tr

Indien_Symbolbild (c) pixabay