Anschlagserie begann in einer katholischen Kirche kurz vor Beginn des Gottesdienstes – kurz darauf explodierten Sprengsätze in zwei evangelischen Kirchen

Surabaya – In Indonesien sind am 13. Mai bei Bombenanschlägen auf drei Kirchen mindestens elf Menschen getötet und über 40 verletzt worden. Die Taten ereigneten sich in Surabaya – der mit 2,6 Millionen Einwohnern zweitgrößten Stadt des Landes – auf der Insel Java.

Ein Sprecher des indonesischen Geheimdienstes NIA machte die islamistische Gruppe „Jemaat Ansharud Daulah“ (JAD) verantwortlich. Sie ist ein Ableger der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). JAD habe ursprünglich Anschläge auf die Polizei geplant, so der Sprecher. Aber weil die Sicherheitskräfte vorbereitet gewesen seien, hätten sich die Angreifer andere Ziele gesucht. Die Anschlagserie begann in einer katholischen Kirche kurz vor Beginn des Gottesdienstes. Kurz darauf explodierten Sprengsätze in zwei evangelischen Kirchen. Nach Polizeiangaben handelte es sich um Selbstmordattentäter. Darunter sei eine Frau mit zwei Kindern gewesen. Ein Wachmann sagte: „Plötzlich umarmte sie einen Zivilisten, und dann explodierte die Bombe.“ Papst Franziskus rief dazu auf, für die Opfer, ihre Angehörigen und ein Ende der Gewalt zu beten.

Es war der schwerste Anschlag auf Christen in Indonesien seit dem Jahr 2000. Damals starben an Heiligabend bei einer Bombenserie auf Kirchen in verschiedenen Städten 15 Personen, und fast 100 wurden verletzt. Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt. Von den rund 260 Millionen Einwohnern sind über 85 Prozent Muslime. Der Anteil der Christen liegt bei zehn Prozent. (Quelle: idea)