Moskau, 10.10.13 – Die beiden entführten Aleppiner Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi sind nach Angaben des Moskauer Patriarchen Kyrill I. am Leben. Wörtlich sagte der Patriarch bei einer Begegnung mit syrischen Bischöfen im Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad: „Es gibt indirekte Hinweise, dass die beiden Metropoliten am Leben sind. Bis wir sie zurückbekommen, werden wir nicht aufgeben und weiterarbeiten“. Kyrill I. erinnerte daran, dass er mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin, mit dem US-Präsidenten Barack Obama und mit dem türkischen Ministerpräsident Recep T. Erdogan Kontakt aufgenommen habe, um ihre Mitwirkung an den Bemühungen zur Freilassung der beiden Metropoliten zu erreichen. Die russisch-orthodoxe Kirche sei sehr froh, dass gerade Russland das Land sei, das Vorschläge zur Beendigung des Blutvergießens in Syrien formuliere und vorlege.

 Patriarch Kyrill I. sagte, noch vor kurzem habe sich niemand vorstellen können, dass Syrien – „ein friedliches und prosperierendes Land, in dem Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit im Frieden miteinander lebten und wo die Wirtschaft florierte“ – vor den Augen der ganzen Welt zerstört werden würde. Unter dem Vorwand, die Demokratie fördern zu wollen, würden Menschen getötet, friedliche Heimstätten in die Luft gesprengt und – „was am meisten zählt“ – Christen ausgerottet. Es sei bekannt, dass jene Verbrecher, die diese abscheulichen Taten verüben, aus dem Ausland Waffen und Geld erhalten, „wahrscheinlich von Leuten, die danach trachten, Syrien zu zerstören“.

Der Kirche geht es um humanitäre Hilfe, auch in Zusammenarbeit mit NGOs.

Die russisch-orthodoxe Kirche tue, was sie könne, um das Blutvergießen zu stoppen, sie arbeite mit dem Präsidenten und der Regierung eng zusammen, betonte der Moskauer Patriarch. Vor allem gehe es der Kirche jedoch um die humanitäre Hilfe, auch in Zusammenarbeit mit NGOs. Es sei wichtig, eine Ausbreitung des Konflikts auf die Nachbarländer zu vermeiden, weil sonst das schrecklichste Resultat der Auseinandersetzungen in der Eliminierung der Christen aus dem Nahen Osten, dem Ursprungsland des Christentums, bestehen würde. (poi)