Zwei katholische Priester unter den Opfern der Massaker im Zentrum des Landes

Abuja – Zwei Priester und mindestens 19 Gemeindemitglieder wurden in der Pfarrei St. Ignatius von Ukpor-Mbalom im Dorf Mbalom in der Gemeinde Gwer East im nigerianischen Bundesstaat Benue ermordet. Die Region gehört zum so genannten „Middle Belt“ im Zentrum von Nigeria und befindet sich zwischen dem vorwiegend muslimischen Norden und dem größtenteils von Christen bewohnten Süden.

Zu dem Massaker kam es am gestrigen 24. April im Morgengrauen. Nach Zeugenaussagen der Überlebenden fand der Überfall während der Frühmesse um 5.30 Uhr statt, die von vielen Gemeindemitgliedern besucht wird. Der Gottesdienst hatte gerade erst begonnen und weitere Gläubige betraten die Kirche, wo im Anschluss ein Trauergottesdienst stattfinden sollte, als mehrere Schüsse abgefeuert wurden, nachdem bewaffnete Männer plötzlich in die Kirche eingedrungen waren. Die Gottesdienstbesucher gerieten in Panik und versuchten zu entkommen. Doch 19 Anwesende, darunter auch Pfarrer Joseph Gor und Pfarrer Felix Tyloha, die die Messe zelebrierten, wurden kaltblütig ermordet. Bei dem Anschlag gab es auch zahlreiche Verletzte. Nach dem Anschlag auf Kirche überfiel die bewaffnete Gruppe auch über 60 Häuser und Scheunen. Die Bewohner flohen in nahe gelegene Dörfer.

„Wir bestätigen den Tod von Pfarrer Joseph Gor und Pfarrer Felix Tjolaha, die bei dem tödlichen Anschlag von Nomaden oder Dschihadisten auf das Dorf Mbalom in der Pfarrei St. Ignatius Ukpor-Mbalom ermordet wurden“, heißt es in einer Erklärung der Pressestelle der Diözese Makurdi. Der Pressesprecher Pfarrer Iorapuu erklärt, dass auch in anderen Dörfern in der Gegend Massaker begangen wurden, wobei „die Polizei aber angeblich nichts von den Anschlägen in anderen Dörfern im Bundesstaat Benue zu wissen scheint“.

Die nigerianische Presse berichtet, dass am 24. April im Dorf Tse Umenger in der Gemeinde Mbadwem im Bundesstaat Benue mindestens 35 weitere Menschen getötet wurden. Laut lokalen Zeugen wurde das Massaker von mindestens 50 bewaffneten Nomaden begangen, die gegen 7.00 Uhr in das Dorf eindrangen. Diese jüngsten Massaker in verschiedenen Dörfern des Bundesstaates Benue verschärften unterdessen die Spannungen in der Hauptstadt Makurdi, wo mehrere Jugendliche bei Protestkundgebungen Autoreifen in Brand steckten. (L.M.) (Agenzia Fides 25/4/2018)