Washington/ Ankara/ Jerewan
USA: Präsident Biden bezeichnet Massaker an christlich-armenischer Bevölkerung als Völkermord
Das Massaker von 1915 an der christlich-armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich bezeichnet nach Ronald Reagan 1981 nun auch Joe Biden als Völkermord und sieht darin eine historische Tatsache.
„Jedes Jahr erinnern wir an diesem Tag an all jene, die beim Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich starben, und verpflichten uns erneut zu verhindern, dass sich eine solche Gräueltat jemals wiederholt“, heißt es in der am Wochenende veröffentlichten Erklärung. Außerdem betont Biden, dass es ihm nicht darum geht, der Türkei „Vorwürfe zu machen“.
Immer wieder kam es aufgrund von Neid und Missgunst zu gewaltsamen Racheakten an der christlich-armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich. Die Lage spitzte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiter zu: die unter westlichem Schutz stehenden Christinnen und Christen wurden zum Sündenbock für den Verfall des osmanischen Einflusses gemacht. Bis zu 1,5 Millionen Angehörige christlicher Minderheiten wurden zwischen 1915 und 1918 ermordet. Über die historische Einordnung kommt es mit der Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reichs immer wieder zum Streit.
Bereits 2015 hat sich Papst Franziskus unmissverständlich geäußert und bezeichnete die Ereignisse als „ersten Genozid des 20. Jahrhundert“. Außerdem mahnte er die Türkei, die Erinnerung an den Völkermord zu pflegen: „Wo es keine Erinnerung gibt, hält das Böse die Wunde weiter offen.“
Quelle: kap/ kna