Staatliche Stellen erhöhen den Druck auf Christen – Hunderte Hauskirchen in den vergangenen Monaten geschlossen

Die chinesischen Behörden erhöhen den Druck auf Christen. So wurden in den vergangenen Monaten Hunderte von nichtregistrierten Hauskirchen geschlossen und Kirchengebäude zerstört, berichtet das US-Nachrichtenportal CBN-News. Teilweise seien Kreuze und Jesusdarstellungen aus Kirchen entfernt und durch Bilder der kommunistischen Partei ersetzt worden. Doch auch staatlich registrierte Kirchen sind vor Zerstörung nicht sicher: Wie der Nachrichtendienst AsiaNews meldet, haben am 13. August lokale Behörden eine katholische Kirche in Qianwang in der zentralchinesischen Provinz Hubai abreißen lassen. Nach lautstarken Protesten durch die Mitglieder hätten die Behörden versprochen, die Kirche an einem anderen Ort wiederaufzubauen – auch wenn es „eine lange Zeit dauern wird“. In einer gemeinsamen Stellungnahme vom 23. Juli hatten 34 Hauskirchen in der chinesischen Hauptstadt Peking das Vorgehen der Regierung gegen Christen kritisiert und sie aufgefordert, die Grundfreiheiten und -rechte religiöser Bürger zu achten. Sie verwiesen dabei auf die Zusicherung dieser Rechte in der chinesischen Verfassung.

Behörden schließen christliche Sommerlager

Zeichen des wachsenden Drucks auf Christen ist auch die Schließung bzw. das Verbot christlicher Sommerlager in mehreren Provinzen. Die Behörden in der nordchinesischen Diözese Tianjin stoppten ein solches Camp auf dem Gelände eines katholischen Zentrums, so die Nachrichtenagentur Ucanews. Die 80 anwesenden Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren seien am nächsten Tag nach Hause geschickt worden. Ein danach geplantes Sommerlager für 60 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahre hätten die Regierungsbeamten ebenfalls verboten. Ucanews zufolge sind nach Inkrafttreten der neuen Religionsgesetze im Februar in mehreren Diözesen der Provinz Henan Sommerlager untersagt worden. Schätzungen zufolge leben in der fast 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik China bis zu 130 Millionen Christen. Ein großer Teil trifft sich in staatlich nichtregistrierten Gemeinden. Demnach gäbe es mehr Christen, als die Kommunistische Partei Mitglieder zählt: 83 Millionen. (Quelle: idea)