London – Der jüdische Verleger Sir Arthur George Weidenfeld unterstützt eine Rettungsmission für Christen, die im Nahen Osten von der IS-Terrormiliz bedroht sind. Der heute in London lebende 95-jährige gebürtige Wiener sieht sich dazu aus Dankbarkeit verpflichtet: „Ja, wir sollten auch dankbar sein und unbedingt etwas für die bedrohten Christen tun.“
Weidenfeld war 1938 mit einem von britischen Christen organisierten Transportzug für jüdische Kinder nach Großbritannien gekommen. Die Mitglieder der Brüderbewegung („Plymouth Brethren“) retten ihn so vor der Nazi-Herrschaft.
Nun will Weidenfeld über die Aktion „Operation Safe Havens“ die Rettung von 2.000 christlichen Familien aus Syrien und dem Irak vor dem IS-Terror und ihre Ansiedlung in Europa finanzieren. Eine erste Gruppe mit 150 syrischen Christen wurde bereits am 10. Juli mit Zustimmung der polnischen Regierung nach Warschau geflogen. Sie sollen dort mit finanzieller Unterstützung dieser Initiative eine neue Heimat finden. Der Verleger zeigte sich entsetzt sowohl von der IS-Gewalt als auch von der zaghaften militärischen Reaktion der westlichen Regierungen.
„Kann nicht die ganze Welt retten, aber…“
„Ich kann nicht die ganze Welt retten, aber das ist eine besondere Chance für Juden und Christen. Andere können etwas für die Muslime tun.“ Er selbst habe eine Schuld zurückzuzahlen, verwies er auf seine eigene Lebensgeschichte und die Christen, die ihm als Kind bei der Flucht vor den Nazis geholfen haben. (The Times/Kap)