Ein Bild der Verwüstung bot sich Louis Raphael Sako (s. Foto i. d. Mitte), Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche in Irak, als er am 26. Oktober 2016 alle sechs christliche Ortschaften (u.a. Karakosh) in der Nähe von Mosul besuchte, die bis vor einigen Tagen vom sog. „Islamischen Staat“ okkupiert waren: Geisterstädte mit abgebrannten Kirchen, heruntergerissenen Kreuzen, zertrümmerten Muttergottesstatuen, mit Hassparolen beschmierte Häuserfassaden. Überall zerstörte Häuser, kaputte Brücken, verminte Felder. Bei einem Lokalaugenschein mit anderen Priestern bedankte sich der Oberhirte der größten christlichen Minderheit des Landes sowohl bei den Generälen der irakischen Armee als auch bei den kurdischen Peschmergas für die geglückte Rückeroberung. Dies ist ein gutes Beispiel für das Zusammenleben von Christen und Muslimen, denn hier sind es vor allem Muslime, die die Befreiung christlicher Dörfer ermöglicht haben.
Das zurückeroberte Niniveh-Tal ist das „Heilige Land“ der irakischen Christen
Nach der Entminung der zurückgewonnenen christlichen Dörfer im Niniveh-Tal hofft nun der Patriarch auf eine baldige Rückkehr der einheimischen Christen in ihr „Heiliges Land“, die im Sommer 2014 über Nacht vom IS aus ihren Häusern vertrieben wurden. CSI-Österreich steht in engem Kontakt mit dem irakischen Oberhirten und unterstützt voll und ganz die Wiederansiedlung der Christen in ihrer jahrtausendalten Heimat.