Teheran/ Rascht

Iran: Christ nach vier Jahren wieder auf freiem Fuß

Mohammadreza Omidi (49) ist nach zwei Jahren Haft und zwei weiteren Jahren internem Exil frei.

Der vom Islam zum Christentum konvertierte Mohammadreza Omidi, auch Youhan genannt, wurde wegen „Handlungen gegen die nationale Sicherheit durch die Förderung des zionistischen Christentums“ zu ursprünglich zehn Jahren Haft verurteilt. Mit ihm wurden weitere Mitglieder der Hauskirche „Kirche des Iran“ zu ebenfalls zehn Jahren Haft verurteilt: Yousef Nadarkhani, Saheb Fadaie und Yasser Mossayebzadeh. Das Strafausmaß wurde später auf sechs Jahre reduziert. Yasser Mossayebzadeh kam sogar nach zwei Jahren Haft frei, aber unter der Auflage sich von seinem christlichen Glauben abzuwenden.

Nach dem auf die Haftstrafe folgenden zweijährigen internen Exil ist Omidi nun wieder bei seiner Frau Maryam und den Töchtern Sara und Sandra. Das Exil musste er mehr als 1.000km von zu Hause, im Süden des Landes, abbüßen. Beim internen Exil handelt es sich um eine Form des Exils innerhalb eines Landes, meist eine Verbannung in eine entlegene Region oder auf eine kleine Insel. Von den Behörden wird dieses Instrument z.B. bei überfüllten Gefängnissen genutzt.

Omidi muss jetzt in seinen Arbeitsalltag als Händler zurückfinden, unter erschwerten Bedingungen: seine Handelsware wurde beschlagnahmt und er hat keinerlei Kapital. Außerdem steht er unter Beobachtung des Geheimdienstes. Ein Beamter hat ihn bereits kontaktiert und vor jeglichem Kontakt mit der christlichen Gemeinde gewarnt.

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