CiN-Hilfe für Armenien
1 Datei(en) 165.87 KB
CiN-Hilfe für Armenien
Gyumri
Christen in Not – Projekt „Neue Zukunft“ hilft vertriebenen Armeniern
1700 Jahre christlicher Tradition gehen in Berg-Karabach zu Ende
Gyumri (Armenien)/Wien: Tiran Petrosyan, der armenische Bischof in Österreich, spricht Klartext: Berg-Karabach (seit 2017 Arzach genannt) existiert faktisch nicht mehr. 1700 Jahre christlicher Präsenz sind gewaltsam beendet worden. Unersetzliche kulturelle Zeugnisse der christlichen Vergangenheit stehen vor der Zerstörung. Bischof Tiran: „Die Armenier fühlen sich wieder einmal von der Welt im Stich gelassen.“ CiN-Generalsekretär Kuhn: „Aserbeidschan hat in Nachitschewan, einem armenischen Gebiet in Aserbeidschan, das nie die Unabhängigkeit gesucht hatte, gezeigt, was es vom historischen Erbe der Christen in Aserbeidschan hält: bis 2011 wurden 98 Prozent der armenischen Kirchen, Klöster und Friedhöfe dem Erdboden gleich gemacht.“
Jetzt geht es um die mehr als 100.000 Flüchtlinge
Christen in Not kann nicht das architektonische Erbe religiöser Minderheiten schützen. Das wäre Aufgabe der UNO. Aber verfolgte und vertriebene Menschen brauchen Hilfe zum Überleben. Kuhn weiter: „In dieser Notsituation helfen wir, so gut wir können. So starten wir jetzt mit 20.000 Euro ein Hilfsprogramm für die aus Berg-Karabach geflüchteten Familien.“ In den kommenden sechs Monaten werden mit unseren Mitteln und Erfahrungen konkrete Hilfen zur Eingliederung der Flüchtlinge in die armenische Gesellschaft umgesetzt. Jede zusätzliche Unterstützung durch Spender ist dringend hilfreich.
Kuhn: „Es darf nicht zu Flüchtlingslagern kommen. Hier haben wir viele Erfahrungen mit der Wiederansiedlung von ganzen Dörfern in Nord-Nigeria gemacht. Menschen, die in Familien- und Dorfgemeinschaften zusammenbleiben, sind viel besser geschützt und können gemeinsam ein neues Kapitel an einem neuen Ort aufschlagen. Wer in Flüchtlingslager kommt, bleibt meist über viele Jahre und Jahrzehnte dort. Integration in die bestehende armenische Gesellschaft ist daher das Gebot der Stunde.“
Konkrete Hilfe zur Eingliederung – Spender gesucht
Das CiN-Projekt umfassen die Stärkung des sozialen Zusammenhalts, Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsfindung und der Selbstversorgung sowie Hilfen beim Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und Informationen (Gesundheit, Bildung). Berufsausbildungsprogramme, Workshops für die Familien, psychologische Unterstützung gerade auch der Kinder starten bereits. Ein wichtiger Punkt ist auch der Erhalt des kulturellen Erbes aus Berg-Karabach, um trotz der Entwurzlung die eigene kulturelle und religiöse Identität bewahren zu können.
Möglich wird diese Hilfe nur in der engen Zusammenarbeit mit dem Erzbischof von Schirak in Nordwest-Armenien. Dort sind die Geflüchteten vor Krieg und Bomben sicher und können beginnen, wieder ein normales Leben zu führen. Erzbischof Mikael ist ein sehr engagierter Partner und nutzt die bestehende Pfarrstruktur für die Eingliederung der Flüchtlinge. So wird gelebte Solidarität möglich. Mit dem CiN-Projekt „Neue Zukunft“ schlagen die geflüchteten Familien ein neues Kapitel auf. Christen in Not sucht dringend Spender für dieses Projekt, da die eigenen Mittel kaum mehr ausreichen.