Maikatago
Nigeria: Vor Fulani-Terror gerettet im CiN-Waisenhaus
Die Kinder des Lehrers und Katechten Anthony Chikapka und seiner Frau Anastasia, die auch Leiterin der christlichen Frauen im Dorf war, sind nach den Erzengeln benannt: Michael, Gabriel und Raphael.
Es waren Osterferien und die drei Jungen (Michael ist drei Jahre alt, Gabriel fünf und Raphael sechs) wurden von ihren Eltern zu einem Kurzbesuch zu den alten und kranken Großeltern in die Stadt Jos geschickt. Am Nachmittag des 23. März 2023 verabschiedeten sich die drei kleinen Kinder von ihren Eltern und stiegen in den wartenden Kleinbus. Bald würden sie wieder zu ihren Eltern nach Hause kommen.
Im Dorf waren in der Nacht des 23. März alle zu Bett gegangen, als gegen zwei Uhr morgens das Dorf von Fulani-Dschihadisten umzingelt wurde. Gezielt drangen die Terroristen zum Haus von Anthony und Anastasia vor. Sie wussten genau: Die beiden sind die christlichen Säulen des Dorfes. Für das Ehepaar gab es kein Entkommen. Sie wurden kaltblütig ermordet und ihr Haus zu Asche verbrannt. So schnell sie gekommen waren, so schnell verschwand die Terrorbande auch wieder und ließ ein verzweifeltes Dorf zurück.
Die drei Brüder sind nun Waisenkinder
Der Schock über den Tod traf auch die betagten und kranken Großeltern, die wenige Wochen darauf, im Mai 2023, aus Trauer starben.
Michael, Gabriel und Raphael können nicht verstehen, warum ihre Eltern und Großeltern nicht mehr da sind. Das Dorf kann den Dreien keine sichere Zukunft bieten. Unter Vermittlung von Ärzten auf Rädern und „Christians in Need – Nigeria“ fanden die Kleinkinder Aufnahme im CiN-Waisenhaus von Enugu. Unter der Obhut der Schwestern der Barmherzigkeit müssen sie nun lernen, ohne ihre Familie aufzuwachsen. Dabei helfen ihnen die anderen Kinder im Waisenhaus. So wie Nkiru, ihr Name bedeutet: Die Zukunft ist besser! Es wird ein langer und schwerer Weg, bis das Trauma vom Verlust Ihrer Familie bewältigt sein wird. Aber die Brüder haben ein neues und sicheres Zuhause gefunden. Und in der Gemeinschaft der anderen Kinder wird ein neuer Lebensweg möglich. Weil es die Spenderinnen und Spender in Österreich und der ganzen Welt gibt. Danke!
Die Hintergründe
Das Dorf Maikatago im nordöstlichen Bundesstaat Plateau besteht zu 98% aus christlichen Bauernfamilien. Hauptanbauprodukte sind Mais und Kartoffeln, die in einer Region angebaut werden, die häufig von Fulani-Hirten auf der Suche nach Weideland durchquert wird. Die Fulani-Muslime wollen dieses christliche Gebiet dauerhaft besetzen und terrorisieren deshalb die Menschen, um sie zur Aufgabe ihrer Dörfer zu zwingen.
Viele christliche Dorfgemeinschaften leben in ständiger Todesangst und sind abgewandert. In der jüngsten Vergangenheit gab es immer wieder Übergriffe auf das Dorf Maikatago. Doch die Familie Chikapka hatte den Mut, zu bleiben. Zudem ermutigte sie andere in der Gemeinde, in Gebet und harter Arbeit standhaft zu bleiben und auf Gott zu vertrauen. Sie alle haben die Hoffnung, dass mit Amtsantritt des neuen Präsidenten Bola Tinubu die Rechte der Christen besser geschützt würden. Denn die Regierungspolitik unter dem Ex-Präsidenten Mohammed Buhari, einem muslimischen Fanatiker, begünstigte die islamischen Terrorbrigaden der Fulanis. „CiN wird die Entwicklungen genau verfolgen und bis zum österreichischen Bundeskanzleramt die Sorgen der verfolgten Christen tragen.“, so CiN-Generalsekretär Prof. Elmar Kuhn.