Medizinstudent wurde in Mossul bei Bombenanschlag getötet, Lehrerin wurde die Kehle durchschnitten
Die Christen in der nordirakischen Millionenmetropole Mossul sind wieder in Angst: Einer ihrer Medizinstudenten wurde am Mittwoch Opfer eines Terroranschlags, tags zuvor war eine chaldäische Lehrerin ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden wurde der 54-Jährigen von „unbekannten Tätern“ die Kehle durchschnitten.
Verstärkte Präsenz Saudiarabiens
In Mossul herrscht wieder eine „Atmosphäre der Spannung“, die auf die Auseinandersetzungen zwischen dem örtlichen Gouverneur Athil Al Nujjaifi und der Zentralregierung in Bagdad zurückgeführt wird. Al Nujjaifi ist Sunnit und gehört einer islamistischen Partei an, die den Muslimbrüdern nahesteht. Die Auseinandersetzungen würden oft auf dem Rücken der Minderheiten – „vor allem der christlichen Minderheit“ – ausgetragen, so „Asia News“. Nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur macht sich in Mossul die Präsenz von aus Saudiarabien unterstützten Wahhabiten verstärkt bemerkbar. Ihr Ziel sei es, ein Staat „auf der Basis der Scharia“ zu errichten. Für die Christen und die Bekenner anderer Religionen würde es dann nur die Wahl zwischen „Bekehrung zum Islam oder Flucht“ geben.