Wien, 10. April 2025
Christen in Not in Pakistan auch akademisch präsent
Rein Islamische Universität öffnet sich dem interreligiösen und interkulturellen Austausch
Wien/Islamabad – Am Mittwoch, 9. April 2025, konnte der Generalsekretär von CiN an einer Tagung der Nationalen Universität für moderne Sprachen (NUML) in Islamabad/Pakistan per Zoom teilnehmen. In seiner 50-minütigen Keynote-Vorlesung sprach Kuhn zu „Ethische Systeme verstehen: Kulturelle Vielfalt und anwendbarer Leitfaden“. Mit klaren Worten sprach er offen den Zerfall des osmanischen Reiches aufgrund des Rückzugs auf religiös motivierte Engführung an. Kuhn warb aber auch darum, in einer von der Macht des Stärkeren geprägten Gegenwart ein neues System der Regeln auf Basis der Verständigung der Religionen zu entwickeln. Kuhn: „Das könnte einer zunehmend machtloser empfundenen UNO eine auf religiöse Werte gründende Ergänzung für den internationalen Zusammenhalt in die Hand geben.“
Islamische Universität setzt auf weitere Zusammenarbeit
Der Dekan an der NUML, Dr. Riaz Ahmad Saeed, schrieb: „Ihre aufschlussreiche Präsentation und Ihre zum Nachdenken anregenden Überlegungen haben den Dialog sehr bereichert und unserem globalen Publikum ein tieferes Verständnis für ethische Systeme in kulturell unterschiedlichen Kontexten vermittelt. Ihr Beitrag regte sinnvolle Diskussionen unter den Teilnehmern mit unterschiedlichem akademischem und beruflichem Hintergrund an.“
Dr. Rizwana Abbasi, Professorin für Security Studies an der NUML und Gattin des pakistanischen Botschafters an der UNO in Wien, ergänzte: „Ihre Betonung der Bedeutung von Kooperation, Vielfalt und Integration als Systeme, die dem Individualismus vorzuziehen sind, fand sowohl bei den Dozenten als auch bei den Doktoranden großen Anklang. Ihr wissenschaftlicher Ansatz und Ihr Fachwissen wurden von allen Anwesenden sehr geschätzt. Wir freuen uns darauf, in Zukunft mit Ihnen zusammenzuarbeiten.“ Für Kuhn ist das besonders in Hinblick auf die anwesenden fundamentalistischen Studenten eine bemerkenswerte Akzeptanz. So könne interreligiöser Respekt wachsen.
Bedrängten Christen auch durch verändertes Mindset helfen
Kuhn sieht darin die Chance, gerade auch den in Pakistan mitunter sehr bedrängten Christen zu Hilfe kommen zu können. „Mit der Akzeptanz meiner durchaus sehr deutlichen, aber fundierten Worte in einer rein islamischen Universität geht die Hoffnung einher, die Universität und das Denken der muslimischen Gelehrten zu mehr Respekt und Integration der Christen in Pakistan zu öffnen.“ Solch eine Neuorientierung des Mindsets auch von Fundamentalisten könnte ein neues Kapitel interreligiösen Respekts in Pakistan aufschlagen.
Info: Die NUML gehört zu den absoluten Spitzenuniversitäten in Pakistan (Rang 55 unter allen asiatischen Unis inkl. China) und ist die im Ranking beste pakistanische Universität für Linguistik.
Bild: Das Ankündigungsplakat
Kontakt: www.ChristeninNot.com GS Prof. Dr. Elmar Kuhn Mobil: +43 664 15 75 151 kuhn@ChristeninNot.com;
“CHRISTEN IN NOT“- Christen helfen in Not: Das 1980 gegründete ökumenische Hilfswerk konzentriert seine Arbeit auf Afrika, den Nahen Osten und Asien, wo Christen als Minderheit in ihrer Existenz bedroht sind. CiN leistet Nothilfe bei Verfolgung und Vertreibung von Christen und Gläubigen anderer Religionen. Die Projekte liefern Best-Practice-Beispiele für die ganze Regionen, z.B. für Ausbildungsmodelle für christliche Tagelöhner (mit Schwerpunkt auf Frauenförderung) in Pakistan oder mit dem kindgerechten Waisenhaus für Terroropfer in Nigeria. Advocacy-Arbeit setzt sich für die Verteidigung von Blasphemie-Opfern vor Gericht oder die Aufklärung von Eltern und Schulkindern über ihre Rechte ein. CiN lebt den interreligiösen Dialog mit allen Projektpartnern zum Abbau von Vorurteilen und zum Entstehen von gegenseitigem Respekt. Darum werden auch die Projektnachbarn aus anderen Glaubensrichtungen in Hilfs- und Schulungsmodelle einbezogen, soweit dies möglich ist.
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