Es war der Traum seines Vorgängers, des verstorbenen Papstes Schenuda III, den der jetzige koptische Papst Tawadros II verwirklichen konnte: Evangelische, anglikanische, katholische, griechisch-orthodoxe und koptische Führer trafen sich zum ersten Mal im Rahmen eines Vereinigten Kirchenrats ägyptischer Kirchen, um einen gemeinsamen Weg zu finden.

Die andauernden Kämpfe in dem muslimischen Land haben die Christen einander nähergebracht. Nur einige Tage zuvor wurde die St. Georgs- Kirche in Tamiyyah, 100 südlich der Hauptstadt, von Muslimen angegriffen. Die Gläubigen wurden mit Steinen beworfen, und der Mob zerstörte Kreuze und Ikonen sowie die Innenseite der Kuppel.

Christen verlassen Ägypten in Scharen, denn der arabische Frühling wurde zum christlichen Winter. Es wird ein Exodus in der Art befürchtet, wie er schon bei den Christen des Mittleren Osten der Fall war. Immer mehr Kopten suchen in den USA und Europa Asyl.

Das größte Anliegen der Mitglieder des neuen Kirchenrats ist es, die Hoffnung der Christen im Sinne des Apostels Paulus neu zu entfachen, der dazu aufruft, dass „jeder des anderen Last tragen möge“.