Presseaussendung: Entführung von Justina Samir in Ägypten
Al Khusus/Wien
Entführung von Justina Samir in Ägypten
Anzeichen für eine systematische Jagd auf christliche Mädchen
Al Khusus – In den letzten Wochen erreichen uns fast wöchentlich neue Nachrichten von jungen christlichen Mädchen, die – meist auf dem Weg zur Schule oder Universität – auf der Straße entführt werden. Heute wurde die 17 Jahre junge Justina Nabil Samir in Al Khusus am Stadtrand von Kairo auf dem Weg zu einer Prüfung entführt.
Die High-School-Studentin ist dabei, mit viel Verzicht und Unterstützung der Eltern, ein selbstständiges Leben aufzubauen. Jetzt wird sie daraus herausgerissen und verschleppt. Zwangsislamisierung und Zwangsverheiratung sind eigentlich nur Synonyme für die Versklavung der jungen Mädchen.
Systematische Entführungen?
CiN-Generalsekretär Kuhn: „Nach den Informationen aus unseren Projekten verschärft sich die Situation im Gefolge des Gaza-Krieges massiv. Es wird davon gesprochen, dass nun eine systematische Jagd auf christliche Mädchen zu beginnen scheint. Das Ziel ist, die Christen zu verängstigen, zu verjagen oder zur Konversion zum Islam zu treiben.“
Nagelprobe für das islamische Menschenrechtsverständnis auch in Österreich – Anfrage an die IGGiÖ
Was bewegt Menschen, so systematisch und grausam junge Leben zu zerstören? Wenn das nichts mit dem Islam zu tun hat, dann müsste doch ein Schulterschluss der Imame und muslimischen Gruppen erfolgen, um diesen Verschleppungen Einhalt zu gebieten. Kuhn: “Das ist die Nagelprobe für die Ernsthaftigkeit im Einsatz für Menschenrechte. Auch die österreichischen muslimischen Vertreter können sich hier nicht aus der Mitverantwortung stehlen. Wer zur Gerechtigkeit in Gaza aufruft, muss auch gegen die Zwangsislamisierungen und Entführungen in Ägypten protestieren. Menschenrechte können nicht nur für Muslime gelten. Ich habe großes Vertrauen in die IGGiÖ und ihren derzeitigen Präsidenten Ümit Vural, dass das Wegtauchen bei Fragen der Menschenrechte ein Ende hat. Bei Entführungen in Ägypten ebenso wie bei der Kopftuchfrage für Lehrerinnen in Wien.“
Keine Reaktion der Polizei
Selbst wenn, wie im Fall der 20jähjrigen Arene Sheata, die am 22. Januar entführt wurde, die Familie ihrer Entführer bekannt wird, ja sogar die Wege ihrer Entführung Richtung Grenze zum Sudan ausgeforscht werden, selbst dann will oder kann die Polizei nicht handeln. Arene bleibt verschwunden. Liegt es daran, dass die Eltern der Polizei kein Bestechungsgeld zahlen können? Die Korruptheit der Polizei ist leider ein Grundübel in Ägypten.
Schwärende Wunde in Ägypten
So werden jetzt die Entführungen junger christlicher Mädchen zu einer schwärende Wunde in Ägypten, einem islamischer Staat, in dem mehr als 10%der Einwohner Christen sind, die meisten Kopten. In allen Fällen waren die Behörden eher zögerlich, allzu oft hieß es zunächst, die Mädchen seien aus Liebe zu einem Jungen wohl davongelaufen. So eine „Liebesaffäre“ ist fast immer eine Schutzbehauptung der Behörden, damit sie nicht sofort tätig werden müssen. Sind erst mehrere Tage vergangen, so verliert sich in der Regel jede Spur.
Schnell handeln heißt die Zukunft der Mädchen retten
Auch wenn die Entführten nach einigen Wochen oder Monaten befreit werden, selbst ihren Entführern entkommen können oder vergewaltigt und geschwängert ausgesetzt werden: Immer tragen die Mädchen so viele Wunden an Leib und Seele mit sich, dass es fraglich ist, ob sie je wieder in ihr altes Leben zurückkehren können. Kuhn: „Schnell zu helfen, intensiv zu suchen, sofort alles Menschenmögliche zu tun. Das ist der einzige Weg, den Mädchen ihre Zukunft zurückzugeben.“
Die Adresse der Botschaft lautet: Botschaft der Arabischen Republik Ägypten, Hohe Warte 50-54, 1190 Wien, Telefon +43 1 370 81 04, E-Mail: egyptembassyvienna@egyptembassyvienna.at.
Bild: Justina Nabil Samir_©CiN
Kontakt: www.christeninnot.com GS Prof. Dr. Elmar Kuhn Mobil: +43 664 15 75 151 kuhn@ChristeninNot.com;
“CHRISTEN IN NOT“- Christen helfen in Not: Das 1980 gegründete ökumenische Hilfswerk konzentriert seine Arbeit auf Afrika, den Nahen Osten und Asien, wo Christen als Minderheit in ihrer Existenz bedroht sind. CiN leistet Nothilfe bei Verfolgung und Vertreibung von Christen und Gläubigen anderer Religionen. Die Projekte liefern Best-Practice-Beispiele für die ganze Regionen, z.B. für Ausbildungsmodelle für christliche Tagelöhner (mit Schwerpunkt auf Frauenförderung) in Pakistan oder mit dem kindgerechten Waisenhaus für Terroropfer in Nigeria. Advocacy-Arbeit setzt sich für die Verteidigung von Blasphemie-Opfern vor Gericht oder die Aufklärung von Eltern und Schulkindern über ihre Rechte ein. CiN lebt den interreligiösen Dialog mit allen Projektpartnern zum Abbau von Vorurteilen und zum Entstehen von gegenseitigem Respekt. Darum werden auch die Projektnachbarn aus anderen Glaubensrichtungen in Hilfs- und Schulungsmodelle einbezogen, soweit dies möglich ist.
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