In Safaga nahe dem Roten Meer wurden diese Woche einige Priester der koptischen Kirche vor die Wahl gestellt: Konvertierung zum Islam oder Tod. Die Bedrohung wurde von einer in Ägypten neuen Gruppe ausgesprochen: der Jihad al-Kufr, in der Übersetzung „Jihad gegen Ungläubige und Nicht-Muslime“.

 

Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft im Mittleren Osten. In Ägypten mit seinen 85 Millionen Einwohnern stellen sie einen Anteil von 10 Prozent.

Die Verfassung mit ihren Elementen der Scharia und der Marginalisierung der religiösen Minderheit und dem Mangel an deren Schutz kam auf den Prüfstand. Mittlerweise gab es in der Provinz Fayum wieder Angriffe auf Kopten. Der Priester und die Gläubigen wurden mit Steinen beworfen und das Kirchenkreuz abgerissen. Christliche Frauen wurden vergewaltigt, einigen das Haar gewaltsam abgeschnitten.

Vergangene Woche wurden zwei christliche Buben, 10 und 9 Jahre alt, angeklagt, weil sie den „Koran beleidigt“ hätten. Sie hatten auf einem Abfallhaufen gespielt, der angeblich einige Seiten des Korans enthielt.

Der koptische Papst Tawardros II bezeichnete die Verfassung offen als diskriminierend. „Wir entstammen der Scholle dieses Landes und sind zwar numerisch eine Minderheit, aber nicht, wenn es um Werte, Geschichte und Liebe zu diesem Land geht“, erklärte er.