Kabul / Washington D.C.
Afghanistan: Frauenrechte und Religionsfreiheit in großer Gefahr
Nach dem Ende des Einsatzes der US-amerikanischen Truppen ist nun alles gefährdet, das nicht der Ideologie der Taliban entspricht.
„Es sind nicht nur Frauen und Journalisten bedroht, sondern jeder Intellektuelle. Jeder, der an Fortschritt glaubt. Jeder, der eine Ausbildung hat, ist gefährdet. Jeder, der die Ideologien der Taliban, sofern man sie erkennt und nachvollziehen kann, infrage stellt, ist in Gefahr.“, so die Ethnologien Shikiba Babori gegenüber FAZ.
Mit Blick auf die Machtübernahme im Land haben die Taliban bereits gegenüber der internationalen Presse erklärt, dass kein Grund zur Flucht besteht. Miriam Beller (ORF) schätzt die Lage wie folgt ein: „Den Taliban ist derzeit gar nichts zu glauben. Sie haben auch schon vor dieser Offensive einige Regionen in Afghanistan kontrolliert und wir wissen, wie sie dort regiert haben. Sie haben mit Gewalt und Unterdrückung regiert, vor allem gegenüber Frauen. Die Taliban haben in den vergangenen Jahren in ganz Afghanistan auch gezielt Journalistinnen, Aktivisten und religiöse Führer getötet. Und einen plötzlichen Sinneswandel können wir da einfach nicht erwarten.“
Quellen: faz, orf