Shanghai
China: Menschenrechtsverteidigerin Zhang Zhan erneut verurteilt
Vier Jahre Haft wegen Vorwurfs der „Provokation“.
Die chinesische Menschenrechtsverteidigerin und Christin Zhang Zhan ist am 19. September vom Volksgericht Pudong in Shanghai zu weiteren vier Jahren Haft verurteilt worden. Grundlage ist der Vorwurf des „Streitens und Provokation von Ärgernissen“.
Zhang war am 28. August 2024 in ihrer Heimatstadt Sanyuan (Provinz Shaanxi) festgenommen worden, nachdem sie in die benachbarte Provinz Gansu gereist war, um einem prodemokratischen Aktivisten juristische Hilfe zu vermitteln. Später kam sie in das Untersuchungsgefängnis Pudong. Am 25. Januar 2025 begann sie aus Protest gegen ihre Inhaftierung einen Hungerstreik und wurde dort zwangsweise ernährt.
Bereits im Dezember 2020 war Zhang wegen desselben Vorwurfs zu vier Jahren Haft verurteilt worden, nachdem sie im Mai 2020 in Wuhan über die COVID-19-Pandemie berichtet hatte. Nach Verbüßung dieser Strafe wurde sie am 13. Mai 2024 entlassen, jedoch wiederholt von der Polizei verhört, bevor es drei Monate später erneut zur Festnahme kam.
„Wir sind tief besorgt über die Verurteilung von Zhang Zhan und fordern ihre sofortige und bedingungslose Freilassung“, erklärte Jeremy Laurence, Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros. Man sei besonders wegen des Prozessverlaufs besorgt, da unabhängige Beobachter nicht zugelassen wurden.