Wien, 17. März 2025
Christen in Not beginnt neue Projekte im Amazonas
Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz
Iquitos/Peru/Amazonas – Marcelinas Mutter Nancy (60) zählt zu den Gründungsmitgliedern der Bürgerwehr im Amazonas. Sie berichtet: „Vor einem Jahr haben die kriminellen Goldgräber meiner Tochter 60.000 Soles geboten, damit sie mit ihnen zusammenarbeitet (ca. 15.000 Euro, das sind etwa dreieinhalb Jahresgehälter). Sie hat klar abgelehnt. Seither erhält Marcelina Morddrohungen“.
CiN hilft mit Taten und Worten
CiN unterstützt nun die Gemeinden, die Bürgerwehren und Anwälte, das Überleben der indigenen Gemeinden im Urwald zu sichern. Zum einen durch Hilfe für den im Amazonas-Urwald arbeitenden Pater Marcos, einem polnischen Priester, der seit Jahrzehnten unter widrigsten Umständen in Peru arbeitet. Zum anderen aber auch für Stärkung der Menschenrechtsaktivistin Marcelina Angulo (40). Marcelina kämpft seit Jahrzehnten gegen die Vergiftung des Amazonaswassers durch die Goldwäscher. Schon ihre Mutter hatte diesen Kampf begonnen, weil die staatlichen Sicherheitskräfte im Amazonas kaum präsent sind – und wenn Polizeistationen besetzt sind, dann schauen die Beamten oftmals schauen weg, wenn die Goldwäscher-Boote mit dem Quecksilber aus Kolumbien, Venezuela oder Brasilien im peruanischen Amazonas-Gebiet den Fluss vergiften. Der enorm gestiegen Goldpreis macht den Abbau in fast industriellem Maßstab lohnend. Damit finanzieren Terrorbanden ihren Krieg gegen die staatlichen Behörden etwa in Kolumbien.
Laudato si mischt die Karten neu
Mit Marcelinas Tochter geht der Kampf um Gerechtigkeit und gegen die Zerstörung der Lebensgrundlage der Indigenen nun in die dritte Generation. Mit Mordanschlägen muss Marcelina immer rechnen. Kuhn: „Öffentlichkeits-arbeit, Einfordern der Rechte und auch der politische Einfluss aus Europa unterstützen ihren Kampf. Und die Umweltenzyklika des Papstes hat auch in der Kirche zu einem Umdenken geführt.“ Furchtlos steht die Kirche in Iquitos auf der Seite der Armen und Verfolgten. Papst Franziskus hat mit seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ den Damm gebrochen und das Augenmerk auf die Zerstörung der Umwelt gelegt. Im Amazonas ist die Zerstörung des wasserreichsten Flusses der Welt zum Alltag geworden. Sein Wasser führt Goldstaub mit sich, das mit Quecksilber ausgewaschen werden kann. Illegale Goldsucher sind in den letzten Jahren von durchorganisierten Terrorbanden aus Kolumbien, Venezuela und Brasilien abgelöst worden. Das Quecksilber vergiftet das Wasser, und durch die Abhängigkeit der Indigenen auch die im Amazonas-Urwald lebenden christlichen Gemeinden.
Der Terror holt die indigenen Familien im Amazonas ein
Manche Gemeinden, wie die katholische Gemeinde, die CiN-Generalsekretär Elmar Kuhn im August 2024 besuchte, sind vor rund 80 Jahren aus Brasilien vor der Vernichtung durch Rodungskommandos der Viehbarone nach Peru geflohen. Kuhn: „Die Familien holt jetzt der Terror ein. Der Dorfälteste konnte sich noch an die Flucht aus Brasilien erinnern, die er als Achtjähriger miterlebt hatte. Der Goldabbau zerstört ihre Lebensgrundlage, die Kinder leiden als Erste. Nervenschäden führen sogar zum Tod. Es ist ein schleichender Völkermord.“
Bilder frei verwendbar bei Nennung des Copyrights „www.christeninnot.com“
Bild 1: Marcelina Angulo mit Mutter und Tochter / Bild 2: Flussleben in Miraflores am Amazonas
Kontakt: www.ChristeninNot.com GS Prof. Dr. Elmar Kuhn Mobil: +43 664 15 75 151 kuhn@ChristeninNot.com;
“CHRISTEN IN NOT“- Christen helfen in Not: Das 1980 gegründete ökumenische Hilfswerk konzentriert seine Arbeit auf Afrika, den Nahen Osten und Asien, wo Christen als Minderheit in ihrer Existenz bedroht sind. CiN leistet Nothilfe bei Verfolgung und Vertreibung von Christen und Gläubigen anderer Religionen. Die Projekte liefern Best-Practice-Beispiele für die ganze Regionen, z.B. für Ausbildungsmodelle für christliche Tagelöhner (mit Schwerpunkt auf Frauenförderung) in Pakistan oder mit dem kindgerechten Waisenhaus für Terroropfer in Nigeria. Advocacy-Arbeit setzt sich für die Verteidigung von Blasphemie-Opfern vor Gericht oder die Aufklärung von Eltern und Schulkindern über ihre Rechte ein. CiN lebt den interreligiösen Dialog mit allen Projektpartnern zum Abbau von Vorurteilen und zum Entstehen von gegenseitigem Respekt. Darum werden auch die Projektnachbarn aus anderen Glaubensrichtungen in Hilfs- und Schulungsmodelle einbezogen, soweit dies möglich ist.
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