Wien
Christen in Not weitet Aktivitäten nach Lateinamerika aus
Künftig auch spanischsprachige Ausgabe des internationalen CiN-Quartalsmagazins und Hilfsprojekte im Amazonasgebiet in Planung
Das österreichische Hilfswerk „Christen in Not“ (CiN) wird künftig seine Aktivitäten auch auf Lateinamerika ausweiten. Das hat Generalsekretär Elmar Kuhn im Gespräch mit Kathpress (Dienstag) erklärt. Dies betrifft sowohl den anwaltschaftlichen Einsatz für Religionsfreiheit als auch konkrete Hilfsprojekte für Indio-Gemeinschaften im Amazonas. Das internationale (englischsprachige) Quartalsmagazin von CiN soll jetzt auch als spanischsprachige Ausgabe in Lateinamerika erscheinen; als PDF-Ausgabe mit elektronischer Verteilung und in kleiner gedruckter Auflage für Peru und Uruguay, so Kuhn. Die Initialzündung für dieses Projekt erfolgte im August bei einem internationalen Kongress in Peru, bei dem Kuhn als Referent mitwirkte. Dabei sei an den Reaktionen der Teilnehmenden deutlich geworden, dass das Thema der weltweiten Christenverfolgung in Lateinamerika noch viel zu wenig bekannt sei.
Kuhn traf im Rahmen seines Peru-Besuchs auch mit Bischof Miguel Angel Cadenas in der Amazonas-Siedlung Iquitos zusammen. Angel Cadenas ist u.a. „Iustitia et Pax“-Referent der Peruanischen Bischofskonferenz. Ausgelotet wurden bei dem Gespräch laut Kuhn auch mögliche Projekteinsätze von CiN im Amazonasgebiet. Die finanzielle Unterstützung großer internationaler Hilfswerke oder auch die Unterstützung durch den Peterspfennig aus Rom sei massiv zurückgegangen. Manche Hilfen mussten überhaupt eingestellt werden. CiN könne hingegen auf ein stabiles Spendeneinkommen mit leichtem Wachstum verweisen. So könnten künftig Spenderinnen und Spender in Österreich über CiN zum Überleben christlicher Indio-Gemeinschaften im Amazonas-Gebiet beitragen.
Internationale Tagung in Peru
Das der Peruanischen Bischofskonferenz nahe stehende „Instituto de Estudios Social Cristianos“ (IESC, Institut für Christliche Sozialstudien) hatte im August in Lima eine hochrangig besetzte internationale Konferenz zum Thema „Politik im Dienste des Gemeinwohls, der Gerechtigkeit und des Friedens“ organisiert. Anlass war das 50-Jahr Jubiläum des Instituts. In Liveschaltungen berichteten bei der Tagung unter anderem Menschenrechtsaktivisten aus Venezuela und Nicaragua über die massive Unterdrückung von Katholischer Kirche und Opposition in diesen beiden Ländern. Kuhn referierte zum Thema Christenverfolgung und rief in einem zweiten Vortrag die Religionen dazu auf, sich nicht in Gettos zurückzuziehen, sondern viel stärker als bisher am gesellschaftspolitischen Diskurs teilzunehmen. In die von den Religionen nicht besetzten Räume würden andere Kräfte vordringen und diese mit „Narrativen des Hasses“ füllen. Dem müssten die Religionen „Narrative des Lebens“ entgegensetzen, so Kuhn.
Kuhn zeigte sich beeindruckt vom großen Interesse, mit dem die Tagung, an der u.a. auch der peruanische Kardinal Pedro Barreto teil nahm, in Peru aufgenommen wurde und die dem CiN-Generalsekretär sogar einen 20-minütigen Auftritt in den TV-Hauptnachrichten bescherte.