Dank Ihrer wertvollen Spende sind Sie eingebunden in den Neubau des Waisenhauses von Enugu. Sie ahnen gar nicht, wie kostbar Ihre Hilfe ist! Inzwischen sind die beiden Baukörper schon im Rohbau fertig und befinden sich auf sicherem Grund.
Die Ordensschwestern von Monsignore Obiora Ike freuten sich schon, demnächst mit ihren Schützlingen dort einziehen zu können. Doch die heftigen Regenfälle der vergangenen Wochen haben das alte Gebäude halb weggeschwemmt und vorzeitig so gut wie unbrauchbar gemacht (s. Bilder unten). So mussten die Waisenkinder über Nacht evakuiert und erst einmal in Notunterkünften untergebracht werden.
Bitte machen Sie auch Ihre Freunde und Bekannten auf die Möglichkeit der weiteren konkreten Hilfe durch CSI-Österreich aufmerksam, damit die Bauten schneller als geplant fertiggestellt werden können. Die Kinder brauchen so rasch wie möglich wieder ein neues Zuhause!
Die Wassermassen haben das alte Waisenhausendgültig weggerissen…
Die Kinder freuen sich jetzt schon mit Msgr. Ike (Bildmitte) auf ihr neues, ersehntes Zuhause!
Durch die Flut wurden auch die Stromgeneratoren unter Wasser gesetzt.
Ein Lieferwagen versinkt im Wasser.
Boote sind rar. Wer eines besitzt, hilft mit die Grundversorgung mit Nahrung zu gewährleisten.
NIGERIA:
Systematische Verfolgung von Christen durch Terrorgruppe
CSI startet Hilfsprojekt für christliche Waisenkinder
Schüler im Schlaf verbrannt
Eines Nachts, Anfang Juli dieses Jahres, zündeten Männer Benzinkanister vor einer Schule in Mamudo, im nordöstlich gelegenen nigerianischen Staat Yobe, an. Der Flügel, in dem Lehrer und Schüler noch schliefen, ging sofort in Flammen auf. Jegliche Hilfe kam für die meisten zu spät: 42 von ihnen starben auf der Stelle, 29 davon waren Internatskinder. Den infamen Angriff überlebten nur sechs Schüler, die man im Schockzustand im umliegenden Buschland mit Schusswunden am Boden fand.
100 umgebrachte Christen pro Monat
Hinter dem verheerenden Anschlag steckt vermutlich auch diesmal –wie so oft davor – die radikal-islamische Terrorgruppe Boko Haram (wörtlich übersetzt: „westliche Bildung ist verboten“, Anm.), die mit brutaler Gewalt, ohne Rücksicht auf Verluste, in ganz Nigeria einen islamischen Gottesstaat errichten will. Erschreckend ist die blutige Bilanz der vergangenen vier Jahre: Mindestens 1.200 Menschen kamen bei „systematischen und zahlreichen Anschlägen“ ums Leben, stellte jüngst der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag in seinem Bericht fest. Doch die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Der einheimische Pastor Ayo Oritsejafor spricht sogar von mehr als 3000 Christen. Alleine im Jahr 2012 seien es im Schnitt 100 pro Monat gewesen. Von den Schwerverletzten gar nicht zu reden…
„Die Lage ist sehr ernst“
Boko Haram wütet seit ihrer Gründung 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes mit Bombenanschlägen vor allem gegen Kirchen und christlichen Einrichtungen. Die Christen sind der al-Qaida-nahen Terrororganisation ein Dorn im Auge, da sie im Land die verhassten westlichen Werte an die nächste Generation weitervermitteln. Ausgerechnet in einem Land, in dem fast jeder Zweite ein Christ ist. „Ihre Angriffe sind gezielt. Wir Christen erleben derzeit eine regelrechte Christenverfolgung im Land“ schreibt uns Obiora Ike, katholischer Priester und langjähriger Freund von CSI-Österreich. „Die Lage ist sehr ernst. Inzwischen trauen sich viele gar nicht mehr aus ihren Häusern, geschweige denn, in eine Kirche zu gehen.“ Kein Wunder, wenn viele von ihnen längst Hals über Kopf aus dem unsicheren Norden in ihre ursprünglichen Heimatdörfer im Süden zurückgekehrt sind, wo bereits unzählige Flüchtlinge ums nackte Überleben kämpfen. Von den vielen in den Camps herumirrenden Kindern hat der engagierte Priester bis jetzt schon 20 Jugendliche ausfindig gemacht, die ihre Eltern bei einem Terroranschlag verloren haben. „Wenn sich niemand um sie kümmert, landen sie schnell in der Gosse. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf!“ betont Obiora Ike, dem die christliche Erziehung seiner neuen Schützlinge genauso wichtig ist wie ihre künftige Schulausbildung. Nun werden sie in einem von ihm betreuten Waisenhaus in Enugu, der Heimatstadt Ikes, eine neue Heimat finden. Doch es fehlen noch adäquate Mittel. CSI-Österreich möchte sich an seinem langjährigen Projekt beteiligen und ihn dabei finanziell unterstützen.
„Unser Herzenswunsch erfüllt“
Ob Ikes Herzenswunsch bald in Erfüllung gehen kann? Das hängt auch von seinen CSI-Freunden in Österreich ab. Der im Glauben fest verankerte Priester ist, allen Widerständen zum Trotz, ein unerschütterlicher Optimist geblieben: „Wie könnte das anders sein? Meine Mutter hat mir nicht umsonst den vielsagenden Vornamen Obiora geschenkt, der in meiner Ibgo-Sprache übersetzt heißt ‚Unser Herzenswunsch erfüllt‘…“.
Zur Person OBIORA IKE
Obiora Ike, 57 Jahre, ist ein katholischer Geistlicher und Menschenrechtsaktivist aus Enugu (einer rund 900.000 Einwohner-Stadt im Südosten Nigerias). Dort hat er das „Katholische Institut für Entwicklung, Gerechtigkeit, Frieden und Caritas“ (CIDJAP) gegründet, das er heute noch leitet. Nachdem er selbst im Oktober 2002 nur knapp einem Mordanschlag entgangen ist, bildet der Dialog zwischen Christen und Muslimen einen der Schwerpunkte dieser NGO.
Er studierte u.a. in Innsbruck Philosophie, Politikwissenschaft und Theologie. In Vorarlberg wurde er 1981 zum Priester geweiht. Der langjährige Freund von CSI-Österreich hat auch im Jahre 2011 in Wien, gemeinsam mit Kardinal Schönborn, den Schweigemarsch für verfolgte Christen angeführt. (Über Obiora Ikes positive Lebensphilosophie erfährt man in seiner Biographie: „Wende dein Gesicht der Sonne zu“, Pattloch Verlag, München 2007)