[box type=“shadow“ align=“center“ class=““ width=““]validate-document-lite-plus-icon_mkrj56id_l

Status: Abgeschlossen

Projektdauer: Dezember 2015

Projektzweck: einmalige finanzielle Unterstützung nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis

[/box]

Sylvester Zeno ist wieder auf freiem Fuß!

„Am 17. Juli 2013 hat er das Zuchthaus von Quetta verlassen und ist bei uns im Leprazentrum von Karachi erschienen, hat hier  übernachtet und die Duschkabine genossen. Wir haben ihn sofort untersucht. Die 11-jährige Haft hat er physisch relativ  gut überstanden“ teilt Dr. Ruth Pfau hoch erfreut in einem persönlichen Schreiben an CSI-Österreich mit.

Keine Selbstverständlichkeit in einem Land wie Pakistan, wo die Menschenrechte regelmäßig mit Füßen getreten werden und man mit Gefangenen nicht gerade zimperlich umgeht.

Sylvester Zeno war 2002 zunächst in allen Instanzen von einem Sondergericht für Terrorbekämpfung zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er der „gewaltsamen Entführung“ seiner volljährigen Freundin für schuldig befunden wurde.  Die muslimische Frau konvertierte noch im selben Jahr zum Christentum. Ihre Eltern drohten daraufhin mit einem „Ehrenmord“, das Paar ergriff die Flucht. Doch bereits drei Monate später wurde Sylvester von der Polizei festgenommen. Dann begann sein langer Leidensweg. CSI-Österreich hatte seitdem ebenso wie Ruth Pfau und viele andere Organisationen massiv für die Freilassung des Unschuldigen plädiert.

Große Freude für CSI Österreich

„ Wir haben uns in den vergangenen elf Jahren permanent mit Petitionen und politischem Lobbying für die Freilassung von Sylvester Zeno eingesetzt. Umso mehr freuen wir uns heute für die überraschende Begnadigung des heute 46-Jährigen Christen“, so Pia de Simony, Sprecherin von CSI Österreich. „Der weltweite Druck auch unserer Menschenrechtsorganisation, ebenso wie das unermüdliche Engagement von Dr. Ruth Pfau, haben das Leben dieses Mannes gerettet!“ Der Einsatz für verfolgte Christen ist mühsam, aber immer öfter auch erfolgreich. Die Vernetzung der Medien durch das Internet macht es immer schwerer, verfolgte Christen wegzusperren.

Hintergrundinfo

Ehen, die nicht von der Familie arrangiert werden und noch dazu außerhalb der eigenen Stammes- und Religionszugehörigkeit geschlossen werden, sind in vielen Teilen Pakistans tabu. Das Liebespaar wusste das und versuchte durch die Flucht in eine andere Stadt, den rigiden gesellschaftlichen Konventionen zu entkommen. Sie wurden jedoch von der Polizei ausfindig gemacht. Das Mädchen wurde zur Familie zurückgebracht und musste seine ursprüngliche Aussage, es sei freiwillig mit ihrem Liebhaber durchgebrannt, auf Druck ihrer Familie widerrufen, um die „Ehre“ des Clans wiederherzustellen. Ihr Vater strengte einen Prozess gegen den jungen Lehrer an. Erst mit dem konstruierten Vorwurf der „gewaltsamen Entführung“ und mit Hilfe einflussreicher Beziehung aus seinem Clan nahm ein Sondergericht schließlich den Fall auf. Zunächst bekam Zeno „lebenslänglich“, dann wurde er vom pakistanischen Staatspräsidenten zu 32 Jahren Haft und 30 Peitschenhieben begnadigt, und jetzt vorzeitig, am 17. Juli 2013, aufgrund einer Amnestie des Staatspräsidenten, anlässlich des islamischen Fastenmonats Ramadan vorzeitig entlassen.