DIE KERZE DER HOFFNUNG BRENNT
Als „Gefangenen des Monats“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den chinesischen Pastor Deng Yanxiang benannt. Christen in Not trägt diese Initiative mit.
Im Mai durchsuchten mehrere Dutzend Sicherheitskräfte und Beamte die Shengjia Kirche und das angrenzende Schulungszentrum in Foshan-Shunde (Provinz Guangdong). Zunächst wurde Unterrichtsmaterial beschlagnahmt, dann nahmen sie auch Pastor Deng und drei Mitarbeiter in Gewahrsam. Ihnen wird „illegale Geschäftstätigkeit“ vorgeworfen. Sie befinden sich seither im Nanhai Distriktgefängnis. Die Höchstdauer der gesetzlich begrenzten Untersuchungshaft ist bereits abgelaufen.
Kirchen, die sich in China nicht der strengen staatlichen Kontrolle unterwerfen und sich offiziell registrieren lassen, werden unter Druck gesetzt. Die Behörden stufen die Aktivitäten nicht registrierter Gemeinden in zahlreichen Fällen als „illegale Geschäfte“ ein, weil diese etwa Spenden sammeln und verwenden. Das behördliche Vorgehen verstößt gegen das Recht auf Religionsfreiheit (Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte). In der VR China leben ca. 130 Millionen Christinnen und Christen. (IGFM/IDEA)
UPDATE Jänner 2025: Pastor Deng und seine Mitarbeitenden Wang Weicai, Zhu Longjiang, Zhu Qiaoling und Zhu Longfei wurden wegen „illegaler Geschäftstätigkeit“ zu Haftstrafen zwischen einem und zwei Jahren und Geldstrafen zwischen umgerechnet 100 bis 400 Euro verurteilt. Die Mitarbeiter haben die Strafen bereits abgesessen und Pastor Deng wird im Mai freikommen.