Wien, 14. Juli 2025

Feuertaufe des CiN-Interfaith-Institute an der Wiener Uni

Institut verknüpft Praxis und Wissenschaft bei der European Academy of Religions in Wien (EuARe)

Interreligiöse Initiativen haben in Wien, nicht zuletzt durch die Initiativen von Kardinal Christoph Schönborn, eine große Tradition: Kooperative Formen des Religionsunterrichts und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Niederösterreich, in der neben literarischen Lehrkräften auch Religionslehrkräfte fast aller Konfessionen / Religionen ausgebildet werden, sind Beispiele, die über den europäischen Raum hinausreichen und großes Interesse fanden. Einen wichtigen Akzent stellt nun das 2024 neugegründete CiN-Interfaith-Institute dar, das sich erstmals öffentlich und äußerst erfolgreich im akademischen Bereich im Rahmen der Jahrestagung der European Academy of Religions an der Wiener Hauptuniversität präsentierte. Die CiN-Interfaith-Institute konzentriert sich auf die Erforschung der interreligiösen Harmonie auf der Grundlage praktischer Erfahrungen aus Projekten an der Basis.  

Zur Rezeption der Arbeit des CiN-I-I

Der Präsident der EuARe, Herman Selderhuis aus Apeldoorn/NL zeigte sich von den Beiträgen und der Diskussion sehr bereichert. Elmar Kuhn: “Mit unserem Institut bringen wir einen wichtigen Beitrag aus der praktischen Arbeit in die akademische Diskussion mit ein. Die Diskussionen haben gezeigt, wie wichtig die „Erdung“ der akademischen Debatte ist und wie positiv dies von Christen, Juden und Muslimen in der akademischen Welt aufgenommen wird.“ Msgr. Obiora Ike zog die Bilanz: „Das war eine sehr erfolgreiche Konferenz mit reichhaltigen Beiträgen und tief reflektierten Wegen bei der EuARe in Wien 2025. Das CiN-Interfaith-Institute hat mit Themen, die das konkrete Leben von Menschen widerspiegeln, die von Hass, Ignoranz und religiöser Intoleranz betroffen sind, einen Unterschied gemacht.“ 

Panel zu Religiöser Intoleranz

Zu AUSGRENZUNG UND INTOLERANZ GEGENÜBER RELIGIONEN zeigten u.a. der Wiener Oberrabbiner Jaron Engelmayer, der Vertreter der Stabsstelle am Bundeskanzleramt für den „Internationalen Schutz verfolgter religiöser Minderheiten“, Alexander Muhr, und Monsignore Obiora Ike aus Nigeria die Erfahrungen aus der Praxis und deren Relevanz für jede theoretische Auseinandersetzung. An der sehr intensiven Diskussion der zeitweise bis zu 60 Zuhörer beteiligte sich u.a. am Panel vom Mittwoch, 9.7.25 auch Osama Raslan als Vertreter der Al-Azhar Universität und des ägyptischen Ministeriums für Wohltätigkeit mit einem Co-Referat. Vielbeachtet Vorträge von Frau Abbasi Rizwana (NUML Universität Islamabad) und Marie-Theres Igrec von der Österreichischen Ordenskonferenz rundeten die Veranstaltung ab. 

Scharfe Klarstellung des Oberrabbiners

In der Diskussion verwahrte sich Oberrabbiner Engelmayer dagegen, dass das Judentum sich wohl eher als eine Religion der Angst zeige. Im Gegenteil würde die Furcht erst durch die Umwelt dem Judentum aufgedrängt. Engelmayer: „Eines der problematischsten antisemitischen Zeichen des israelbezogenen Antisemitismus ist sein Export in andere Länder und deren Straßen, mit offenen und einschüchternden Hassreden gegen Juden. Gehen Menschen in den Straßen von Wien, Paris oder London auf chinesische Touristen zu und bedrohen sie wegen dem, was China mit einer Million muslimischer Uiguren macht? Warum also werden Juden überall auf der Welt angegriffen, warum müssen jüdische Einrichtungen viel in die Sicherheit investieren, nur um ein jüdisches Leben führen zu können? Ein Europa, das die Vielfalt begrüßt, ist für das Gedeihen der jüdischen Gemeinden unerlässlich.“ 

Panel zu neuen Ansätzen für den interreligiösen Dialog

Das zweite vom Cin-Interfaith-Institute organisierte Panel am Donnerstag beschäftigte sich mit der Frage der „Dead Ends“ des Interreligiösen Dialogs und neuen Aufbrüchen zu einem fruchtbaren Dialog der Religionen für die Gesellschaften. Elmar Kuhn sprach zu “ Von Sackgassen zu einem neuen Ansatz“, Msgr. Obiora Ike über “Hass bekämpfen und Verfolgte retten: Christen in Not”. Afsar Rathor, ein in vielen UN-Friedensmissionen erfolgreicher UN-Mitarbeiter (u.a. in Ruanda und im Jemen) und enger Vertrauter von Desmond Tutu sprach zu „Dialog im Zusammenhang mit realen Problemen“ auch über die Rolle der CFBO (Coalition of Faitbased Organizations). Der langjährige Untersekretär der vatikanischen Bildungsbehörde, Friedrich Bechina FSO, referierte zu RELIGIONSUNTERRICHT ZWISCHEN ÖFFENTLICHER UNTERSTÜTZUNG UND MARGINALISIERUNG. Einen sehr offenen und viel diskutierten Beitrag lieferte der Freiburger Dominikaner Erik Ross zu „Zwischen Schweigen und Sprache: Dogmatische Theologie und das Rätsel Israel“. Mit seinem Beitrag zu der konfessionellen religiösen Erziehung und den Problemen interreligiöser Ansätze auch auf der katholischen Seite zeigte Manfred Göllner als einstiger Leiter der Steuerungsgruppe Dialogisch-konfessioneller Religionsunterricht die Schwierigkeit und Chancen bei der konkreten Umsetzung interreligiöser Konzepte auf. 

Kontakt: https://cin-interfaith-institute.com/ Prof. Dr. Elmar Kuhn – Mobil: +43 664 15 75 151
E-Mail:
office@cin-interfaith.institute.com

The CiN-Interfaith-Institute focuses on interfaith harmony research based on practical experiences from grassroots projects. These experiences shall be better integrated in academic discussion to avoid ivory tower discussion at the academic level. The practical experiences are part of the project work of the NGO Christians in Need (cin.international)

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