Neu-Delhi

Indien: Bischöfe verurteilen antichristliche Gewalt

Nach dem Angriff eines Mobs auf Priester und Ordensfrauen fordert die katholische Bischofskonferenz Konsequenzen.

Die Regierung müsse „rasch und entschlossen handeln, um die Täter zu identifizieren, strafrechtlich zu verfolgen und den Schutz aller Minderheiten zu gewährleisten“, so Pater Robinson Rodrigues, Pressesprecher der indischen Bischofskonferenz.

Der Angriff von rund 70 Personen auf zwei Priester, zwei Ordensfrauen und einen Gemeindemitarbeiter ereignete sich vergangene Woche im Bundesstaat Odisha. Die Gruppe habe sich auf dem Rückweg von einer Totenmesse befunden, als sie der Mob überfiel. Während Frauen des nahen Dorfes die Ordensschwestern gerettet hätten, seien die Priester und der Katechet misshandelt und fälschlich der religiösen Bekehrung beschuldigt worden.

„Dieser Vorfall ist kein Einzelfall, sondern Teil eines beunruhigenden Musters von Gewalt gegen christliche Minderheiten. Er spiegelt ein wachsendes Klima von Intoleranz im Land wider.“

Zuletzt gab es wiederholt antichristliche Gewalt. Im Bundesstaat Maharashtra setzte bspw. ein hindu-nationalistischer Abgeordneter Mitte Juni Kopfgelder für Angriffe und Tötungen von Priestern und Missionaren aus. Und im Bundesstaat Chhattisgarh forderte jüngst die hindu-nationalistische Gruppierung Sanatan Samaj (übersetzt Ewiges Forum) vom Ministerpräsidenten des Bundesstaates, christlichen Priestern und Ordensleuten den Zutritt zu indigenen Dörfern zu verbieten.

Die Indische Verfassung garantiert allen Bürgern das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit.

(kna)
11.08.2025