Raipur

Indien: Christen aus Dörfern verbannt

Acht Dorfräte im westlichen Bundesstaat Chhattisgarh haben eine gemeinsame Resolution verabschiedet, die es Christen verbietet, in ihren Dörfern zu bleiben.

Die Resolution besagt, dass die christliche Dorfbevölkerung ihr Zuhause verlassen oder ihren Glauben aufgeben muss. Wenn die christlichen Gläubigen der Aufforderung nicht folgen, wird ihr Eigentum geplündert. Von der Anordnung in den acht Dörfern im Bezirk Sukma sind etwa einhundert Christinnen und Christen betroffen.

Einem Dorfoberen „Häuptling“ eines der betroffenen Dörfer wurde die Angelegenheit zur Kenntnis gebracht, woraufhin dieser die Resolution bestätigte und behauptete, dass diese über den Grundsätzen der Indischen Verfassung stehen würde. Die Resolution verstößt nämlich gegen das in der Verfassung abgesicherte Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit (Art. 25).

Die Christen protestierten bei der Polizei gegen die Resolution, die sich zunächst weigerte etwas dagegen zu unternehmen. Zwischenzeitlich hatte bereits ein Mob von rund 1.500 Menschen die Ernte von Feldern in christlichem Besitz geplündert. Auch dagegen unternahm die Polizei nichts. Schließlich wandte sich das Chhattisgar Christian Forum an die Bezirksleitung und den Polizeipräsidenten von Sukma, die daraufhin das Tätigwerden der örtlichen Polizei anordneten.

Rund 40 Personen, deren Felder geplündert wurden, haben mittlerweile ihr Zuhause verlassen und leben aktuell in einem Kirchengebäude in Michwar.

(CSW)
29.11.2024