INDIEN: Hinduistische Extremisten schlagen christliche Kinder
Wie die Menschenrechts-Organisation „Church in Chains“ berichtet, haben im Dorf Malasamudra rund zwanzig radikale Hindus, angeführt vom Dorfvorstand, bereits am 19. Jänner während eines Gottesdienstes anwesende Kinder geschlagen und die Glaubensgemeinde gewarnt: „Wenn wir hören, dass ihr jemandem davon erzählt habt, werden wir eure Häuser anzünden und euch lebendig verbrennen.“ Die Extremisten reichten sogar eine Polizeibeschwerde gegen die Gemeinde ein, in der behautet wurde, die Christen hätten Konversionen durchgeführt.
Mary Bellary, eine Mutter von drei Kindern, die mit ihrem Ehemann den Gottesdienst veranstaltete, sagte gegenüber Morning Star News: „Unsere Kinder wurden fotografiert. Also baten wir sie zu gehen und die Gebete nicht zu stören. Aber sie machten weiter Fotos, nahmen uns auf Video auf und behaupteten, dass sich hier Christen versammeln, um andere zu konvertieren. “
Mary und andere Frauen versuchten die Eindringlinge an den Videoaufnahmen zu hindern. Aber die radikalen Hindus stießen sie weg, rissen die Saris der Frauen auf, schlugen und traten ihre Kinder zu Boden. Aus Angst vor weiteren Übergriffen verließen die Christen ihre Häuser für den Rest des Tages nicht.
Hindus zeigten die christlichen Gemeinschaft bei Polizei an
Gegen Abend erfuhren die Christen, dass eine Beschwerde gegen sie eingereicht worden war. Die Polizei rief die Glaubensgemeinde am nächsten Morgen zur Polizeistation. Ihnen wurde vorgeworfen, dass sie ihr Zuhause als Kultstätte nutzten. Ihr Anwalt entgegnete, dass es keine Einwände gegen die Nutzung eines Wohnortes für private Gottesdienste gäbe. Die Polizei räumte daraufhin ein, dass sie unter dem Druck der Menge die Christen verhaften müsste, die dann gegen Kaution freigelassen werden könnten. Der Anwalt konterte, dass die Christen Tagelöhner seien und sich keine Kaution leisten könnten.
Die Diskussion mit Polizisten und den Führern der hinduistischen Extremisten dauerte bis 23 Uhr. Schließlich hatten sich die Führer selbst darauf geeinigt, dass der hinduistische, extremistische Mob die Christen angegriffen habe. Die Polizei beschloss daraufhin, dass nach diesen Übergriffen niemand von beiden Seiten belangt wird.
Hassverbrechen gegen Christen in Indien am Steigen
Die Partnerorganisation von Church in Chains, Persecution Relief, meldet in ihrem Jahresbericht 2019 einen neuen Jahresrekord von 527 gemeldeten Vorfällen von Hassverbrechen an Christen in Indien.
Quellen: Christen in Not/Church in Chains/Morning Star News/Persecution Relief