Bild: KNA

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Zehn Jahre nach dem Beginn des Irakkriegs hat sich der islamische Fundamentalismus in dem Land nach Darstellung der katholischen Kirche „als Kultur breit gemacht“. Es gebe eine wachsende „aggressive Kultur des fanatischen Islamismus“. Das zeige sich von der Kleidung bis zu den Lehrinhalten an Schulen und Universitäten, sagte der katholische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, jüngst vor der Auslandspresse. Die dortigen Christen hätten große Angst, lediglich als Schutzbefohlene des Islam leben zu dürfen. Das verstärke die Auswanderung. Anerkennung zollte der Erzbischof der irakischen Regierung. Sie habe den Willen, die Lage der Christen zu verbessern – wenn auch manchmal nur auf Druck der internationalen Öffentlichkeit. Als „fatal“ bezeichnete der Erzbischof die seit dem Sturz von Saddam Hussein herrschende Anarchie im Land. „Zu Saddams Zeiten starben die Seelen, jetzt stirbt man tatsächlich“, sagte Sleiman. (kna)