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Prinz Hassan von Jordanien: Christen waren für die Entwicklung der arabischen Kultur wesentlich
London – Das Christentum gehört zum Nahen Osten und darf dort nicht ausgelöscht werden. Das verfassten der muslimische Prinz Hassan von Jordanien und der jüdische Theologe Edward Kessler (Cambridge) in einem gemeinsam formulierten Beitrag für die britische Zeitung „Telegraph“. Sie betonen, dass das Christentum im Nahen Osten entstanden ist und seit 2.000 Jahren ein wesentlicher Bestandteil dieser Region sei. Christliche Gemeinschaften seien auch für die Entwicklung der arabischen Kultur und Zivilisation essentiell gewesen. Deswegen sei es abstoßend, grausame Angriffe auf die Christen – etwa durch den sog. „Islamischen Staat“ (IS) – sehen zu müssen. Wenn das Christentum an seiner Geburtsstätte verloren ginge, wäre dies, so die beiden Verfasser, „ein Hammerschlag für unser gemeinsames Erbe“ im Nahen Osten.

Das Verbindende in den drei abrahamitischen Religionen suchen
Es sei nun die wichtigste Aufgabe, einen Beitrag zur Beendigung des hasserfüllten und selbstzerstörerischen Konfliktes zu leisten. Das Verbindende der drei Religionen Islam, Judentum und Christentum müsse deswegen viel stärker herausgearbeitet und verstanden werden. Gleichzeitig müsse man aber auch ehrlich anerkennen, dass es in den Heiligen Schriften aller drei abrahamitischen Religionen Texte gebe, in denen von Angriffen auf andere Gruppierungen berichtet werde. Diese Texte könnten nicht gelöscht werden. Wichtig sei deswegen, sie im Zusammenhang zu sehen und die Bedeutung der Interpretation der Schriften zu betonen, schreiben Prinz Hassan und Kessler. Beide sind seit langem im interreligiösen Dialog engagiert. Der Prinz erhielt übrigens 2008 den Augsburger Friedenspreis. (Telegraph)