Der 19-jährige Gérard Anjiangwe ist bereits am 4. Oktober vor der Wallfahrtskirche in Santa Teresa di Bamessing im Nord-Osten Kameruns erschossen worden. Das teilte die Erzdiözese erst jetzt mit.
Nach Angaben der Diözese sei am Morgen des 4. Oktobers ein Militär-LKW gezielt in die Nähe des Vorplatzes der Kirche gefahren. Einige Soldaten seien ausgestiegen und hätten um sich geschossen. Da die morgendliche Messe gerade zu Ende gewesen sei, hätten sich zu dem Zeitpunkt viele Menschen auf dem Platz befunden.
Drei Schüsse in den Nacken
Wie der Bischof der Erzdiözese Kumbo, Cornelius Fontem Esua, erklärte, hätten sich einige der Gläubigen in die Sakristei der Kirche geflüchtet. Dabei versperrten sie die Tür. Der Seminarist Gérard Anjiangwe habe sich daraufhin auf den Boden vor der Kirche geworfen und den Rosenkranz gebetet. „Die Soldaten versuchten vergeblich, die Tür zu öffnen. Als sie Gérard auf dem Boden liegend sahen, befahlen sie ihm, mitzukommen“, erklärte der Erzbischof. Weil sich der 19-Jährige geweigert habe, hätten sie ihm dreimal in den Nacken geschossen, worauf der junge Mann sofort tot gewesen sei.
Spannungen rund um die Präsidentenwahlen
Der Vorfall ereignete sich in der Zeit massiver Spannungen im Land, die den Präsidentschaftswahlen am 7. Oktober in den englischsprachigen Regionen des Landes vorausgegangen sind und diese auch begleitet haben. Laut der nationalen Kommission für die Stimmenauszählung erhielt Präsident Paul Biya 71,28 Prozent der Stimmen.
(Quelle: fides/ros)