Vientiane

Laos: Pastor erschossen

Thongkham Philavanh (40) wurde Ende Juli in seinem Haus in Vanghay (Provinz Oudomxay) ermordet.

Seine Frau Sengdala brachte ihn nach der Schussattacke ins örtliche Krankenhaus, dort konnte nur noch der Tod festgestellt werden.

Pastor Thongkham gehörte der Ethnie der Khmu im Nordwesten Laos an, wo er Provinzvorsitzender der Laotischen Evangelischen Kirche (LEC) war. Er übernahm das Amt des Pastors von seinem Schwiegervater Dok, der wegen seines Glaubens 13 Jahre lang im Gefängnis saß. Gemeinsam mit seiner Frau engagierte sich der Pastor für den christlichen Glauben: Evangelisierung, Ausbildung von Seelsorgern, Engagement für junge Menschen, Bibelkreise und Gründung von Hauskirchen waren ein Herzensanliegen. Eine Woche vor der Ermordung des Pastors versammelte sich die Kirchenleitung der LEC um den Anbau des vergrößerten Kirchengebäudes einzuweihen, der durch das Wachstum der Kirche in der Region notwendig geworden war.

Laut den Aussagen ortsansässiger Gläubiger, sei Thongkham von den Behörden streng überwacht und mehrfach gewarnt worden, er solle seine Aktivitäten einstellen.

Bei seiner Beerdigung am 27. Juli, an der Hunderte von Menschen teilnahmen, äußerte sich ein Amtskollege zur Ermordung: „Das war eine Warnung. Sie haben ihn getötet, um uns alle einzuschüchtern.“

Pastor Thongkham hinterlässt seine Frau Sengdala, seine Tochter und seinen Sohn (beide im Teenageralter) und mehrere Pflegekinder, die das Paar bei sich aufgenommen hatte.

Die 7,9 Millionen Einwohner von Laos sind zu etwa 65 Prozent buddhistisch, 2,5% christlich. Die kommunistische Regierung erkennt Buddhismus, Christentum, Islam und den Bahai-Glauben an, gibt aber dem Buddhismus (oft mit animistischen Kulten vermischt) Vorrang und überwacht alle religiösen Aktivitäten sehr streng. Die LEC ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und hat besonders Widerstand bei jenen ausgelöst, die den christlichen Glauben als westliche Religion betrachten und um die Stellung der eigenen Religion fürchten. Die Verfolgung christlicher Gläubiger hat deshalb zugenommen, besonders in abgelegenen Gebieten des Landes.

(churchinchains.ie)
16.08.2024