Menschenrechtler: Christen weiter meist verfolgte Glaubensgruppe
Christen bleiben aktuellen Analysen zufolge weiterhin die weltweit am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft. Insbesondere christliche Konvertiten seien derzeit Verfolgung und Bedrohungen ausgesetzt, teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am 09.12.2020 anlässlich der Veröffentlichung zweier Jahrbücher zu Religionsfreiheit und Christenverfolgung mit.
Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10.12.2020 wolle man besonders auf die Situation der Christen aufmerksam machen, die sich trotz Verfolgung und Corona-Pandemie auf das Weihnachtsfest vorbereiteten, hieß es. Insbesondere in islamischen Staaten wie Iran, Pakistan und Ägypten, aber auch in totalitären Regimen wie China seien christliche Gemeinschaften schutzbedürftig. Die beiden Jahrbücher werden von der IGFM, dem Internationalen Institut für Religionsfreiheit und den Arbeitskreisen zur Religionsfreiheit der drei deutschsprachigen evangelischen Allianzen herausgegeben.
Die Verfolgung und Diskriminierung von Christen sei „sehr vielschichtig“, sagte der Präsident des Internationalen Rats der IGFM, Thomas Schirrmacher: „Es gibt sehr viele unterschiedliche Akteure. In Osteuropa findet sich beispielsweise auch die Diskriminierung orthodoxer Christen durch andere Christen.“
Auch gebe es Unterschiede in der nationalen Akzeptanz verschiedener christlicher Konfessionen. So genieße die katholische Kirche im sozialistischen Kuba eine relativ große Freiheit, während evangelikale Gemeinschaften auf der Insel immer größerem Druck und Bedrohungen ausgesetzt seien.
Generell sollte man sich für die Freiheit aller Religionen und Weltanschauungen einsetzen, betonte Schirrmacher: „Religionsfreiheit ist genauso wichtig wie etwa die Pressefreiheit und darf kein Menschenrecht zweiter Klasse sein.“
Quelle: kap/kna