Jüdischer Weltkongress spricht von Völkermord

Bild: Wikipedia

Bild: Wikipedia

Jerusalem – Mit einem gemeinsamen Solidaritätsaufruf für verfolgte Christen haben sich jüngst Vertreter jüdischer und christlicher Organisationen an die Weltöffentlichkeit gewandt. Das Schreiben wurde an 120 Staatsoberhäupter und Regierungen geschickt. Zu den Unterzeichnern gehören u.a. der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder (New York), und der geschäftsführende Direktor der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem, Jürgen Bühler. Wie sie bei einer Pressekonferenz in Jerusalem erklärten, verschärft sich die Lage der christlichen Minderheit im Nahen Osten nahezu täglich. Dennoch ignoriere ein großer Teil der Staatengemeinschaft bislang diese menschliche Tragödie.
Lauder: „Wenn Hunderttausende von Christen – Männer, Frauen und Kinder – getötet werden, ist das kein Krieg. Es ist Völkermord. Und wir Juden wissen, was geschieht, wenn die Welt zu Völkermord schweigt.“ Nach seinen Worten haben Juden eine Verpflichtung, ihre Stimme gegen die wachsende Verfolgung von Christen in vielen Teilen der Welt zu erheben – „genauso, wie Christen Juden gegen Antisemitismus in Schutz nehmen“. Radikale Islamisten wie die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekämpften das Wertesystem der gesamten westlichen Welt, so Lauder weiter. Juden und Christen müssten gemeinsam handeln, um dieser Gefahr entgegenzutreten. Bühler sagte: „Angesichts der Bedrängnis unserer Glaubensgeschwister müssen auch die Kirchen im Westen noch viel mehr tun, um dieses Thema stärker ins öffentliche Blickfeld zu rücken.“ (Idea)