Seit einigen Jahren nehmen Übergriffe von extremistischen Fulani-Gruppen in Nigeria zu. Anders als die fundamentalistische Sekte Boko Haram treiben die Islamisten unter den Fulani – der weltweit größten Nomadengruppe – ihr fürchterliches Unwesen nicht nur im Norden. Sie bedrohen inzwischen auch den mittleren Süden – und werden strafrechtlich kaum verfolgt. Ende März 2016 wehrten sich etwa 76 ansässige Dorfbewohner aus dem Bundesstaat Enugu dagegen, dass Fulani-Hirten mit ihrem Vieh ihr Land besetzten. Daraufhin wurden sie verhaftet und nur gegen Kaution wieder freigelassen. In der selben Provinz attackierten Fulani jüngst sieben Dörfer, steckten Häuser sowie eine größere Kirche in Brand und richteten ein Blutbad mit 48 Toten an. Ihre Opfer sind vorwiegend Christen und andere Nicht-Muslime. Diese Hirten führen auch einen Religionskrieg, stellte Moses Mbachie, der Sekretär der Diözese von Makurdi, fest.
Präsident Buhari muss rasch handeln
Nun ist die nigerianische Regierung gefordert: Als Muhammadu Buhari 2015 zum Präsidenten des Landes gewählt wurde, kündigte er seinen Kampf gegen die Terrorgruppe Boko Haram an, die er als „gottlose Menschen“ bezeichnet. Doch bei den Gräueltaten der Fulani schweigt Buhari – der selbst dem gleichen Stamm angehört – bis jetzt. Lokale Medien fordern von ihm nun aktives Handeln. Ebenfalls sollten die westlichen Medien Fulani-Attentate nicht totschweigen. Durch das Wegschauen würden sich auch die verantwortlichen Politiker vor Ort nicht veranlasst fühlen, entschiedener gegen die Brutalität der Fulani-Extremisten vorzugehen. (Vanguard/Int.Business Times/CSI)