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Ökumenischer Weltgebetstag für verfolgte Christen 

SYRIEN und NIGERIA brauchen unser Gebet und unsere Solidarität 

Sonntag, 10. November 2013 

Herr, du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, / du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie: Du verschaffst den Verwaisten und Bedrückten ihr Recht. / Kein Mensch mehr verbreite Schrecken im Land. 

(Psalm 10, 17f) 

Stellvertretend für alle Menschen, die um ihres Glaubens an den Auferstandenen willen verfolgt werden, 

beten wir in diesem Jahr besonders für die verfolgten Christen in Syrien und Nigeria. 

Hintergrundinformation 

Syrien 

Muslime 92,8% 

Christen 5,2% 

Sonstige 2,0% 

Einwohner: ca. 23 Millionen 

Im Bürgerkrieg sind heute über zwei Millionen Menschen aus dem Land geflohen, über vier Millionen Menschen sind in Syrien auf der Flucht und suchen Gebiete, in denen sie vor den Terrorakten Zuflucht finden können. Insbesondere auf die Christen wird in den Regionen regelrecht eine Menschenjagd veranstaltet, in denen die radikalen islamistischen Kräfte die Macht übernommen haben. Abschlachtungen von christlichen Kindern vor den Augen ihrer Eltern zeigen eine islamistische Grundhaltung, in der Andersgläubige kein Lebensrecht mehr haben. Christliche Enklaven wie der Wallfahrtsort Maalula werden gezielt beschossen. Ein Funke Hoffnung gibt es dort, wo das Regime noch die Oberhoheit hat oder in den von kurdischen Streitkräften kontrollierten Nordregionen. CSI-Österreich unterstützt die Binnenflüchtlinge in Syrien, gezielt in Damaskus, Aleppo und Homs, damit sie in ihrer Heimat Syrien überleben und noch Aussicht auf eine Zukunft im eigenen Land haben. Wer aus dem Land einmal geflohen ist wird in der Regel nicht mehr zurückkehren können. Damit fehlen diese Menschen auch für den Wiederaufbau nach einem Friedensschluss. 

Nigeria 

Christen 45,5% 

Muslime 45,4% 

Animisten 8,8% 

Sonstige 0,3% 

Einwohner: ca. 160 Millionen 

Seit Jahren verübt vor allem die radikalislamische Miliz Terroranschläge in Nigeria mit bislang tausenden von Toten, darunter Nonnen und Priester, Kinder und Frauen. Die Extremisten kämpfen für einen islamischen Gottesstaat. Sie haben sich seit 2009 zu zahlreichen Anschlägen auf christliche und staatliche Einrichtungen sowie Zivilisten bekannt. Die Zahl der Opfer geht in die Tausende. Diese bildungsfeindliche Terrorgruppe, Boko Haram, hat in diesem Jahr ausdrücklich Schulen und Universitäten als bevorzugte Angriffsziele ins Visier genommen. Schüler und Studenten unterstützten Sicherheitskräfte und Zentralregierung „in ihrem Krieg gegen uns“, so die Begründung eines Sprechers gegenüber der „Daily Times“. Inzwischen operiert Boko Haram nicht nur im mehrheitlich islamischen Norden Nigerias, sondern verübt Terrorattentate auch bis weit in den christlichen Süden hinein. CSI-Österreich, Ökumenischer Weltgebetstag für verfolgte Christen 10. November 2013 1 CSI-Österreich, Weltgebetstag für verfolgte Christen 04. November 2012 2 

Die Verfassung von Nigeria erkennt die Religionsfreiheit an; dazu gehört das Recht, seinen Glauben zu bekunden, zu propagieren oder zu wechseln. Abschnitt 10 (1) besagt: „Die Bundesregierung, oder die Regierung eines Bundesstaates, soll keine Religion als Staatsreligion annehmen.“ Allerdings ist Nigeria auch Mitglied der Organisation 

der Islamischen Konferenz (OIC) und im Oktober 1999 erweiterten zwölf der 36 Staaten der Föderation (alle im Norden: Bauchi, Borno, Gombe, Jigawa, Kaduna, Kano, Katsina, Kebbi, Niger, Sokoto, Yobe und Zamfara) die Anwendung der Scharia vom Familienrecht (wo es bereits angewandt wurde) auf das Strafrecht. Das bedeutete die Einführung von Auspeitschung, Amputation von Gliedmaßen und Todesstrafe (durch Steinigung). Um die Scharia im Alltag durchzusetzen, haben mindestens vier Bundesstaaten (Zamfara, Niger, Kaduna und Kano) eine Religionspolizei 

(Hisbah) eingesetzt, der immer wieder Missbrauch vorgeworfen wird (beispielsweise die ungerechtfertigte Beschlagnahme von alkoholischen Getränken). Im Prinzip gilt die Scharia in zivil- und strafrechtlichen Belangen 

nicht für Nichtmuslime. Das gleiche gilt für das islamische Gesetz in Bezug auf die Konversion vom Islam zu einer anderen Religion. Dennoch sind Nichtmuslime in Nigeria auf verschiedene Art und Weise von der Scharia betroffen, besonders, was den Konsum und den Vertrieb von alkoholischen Getränken betrifft und die Segregation 

und Diskriminierung, denen Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen und im Gesundheitswesen ausgesetzt sind. Die Bundesstaaten, in denen die Scharia gilt, stellen großzügige Mittel für Pilgerreisen nach Mekka und für den Bau von Moscheen zur Verfügung. Sie tun das gleiche, aber in geringerem Maße, für christliche Gebetsstätten und Pilgerreisen nach Jerusalem. Viele christliche Kirchen im Norden und einige wenige muslimische Gruppen im Süden beklagen, dass die lokalen Behörden städtische Verordnungen als Vorwand nutzen, um den Bau neuer Gebetsstätten 

zu verbieten. In manchen Bundesstaaten mit Scharia können Angeklagte wählen, ob sie unter islamischem oder säkularem Recht verurteilt werden wollen, aber das ist nicht überall der Fall. Aus diesem Grund stehen in wenigstens fünf Bundesstaaten (Bauchi, Jigawa, Kano, Niger und Zamfara) Revisionen von Gerichtsurteilen an, durch die die Amputation von Gliedmaßen oder der Tod durch Steinigung verhängt wurde. 

„Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen“ (International Day of Prayer for the persecuted church – www.idop.org) 

CSI-Österreich folgt mit diesem Weltgebetstag einem Aufruf der weltweiten Evangelischen Allianz und dem Verein International Christian Concern (ICC), die diesen Tag in über 100 Ländern der Welt begehen. Ungeachtet der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften wird mit diesem Weltgebetstag für verfolgte Christen deutlich, dass unsere Solidarität auf den Auftrag des Hl. Paulus zurückgeht: „Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit.“ Die Solidarität mit Christen, die um Jesu willen verfolgt werden, hat keine konfessionellen Grenzen. Diese gelebte Solidarität ist heute, angesichts der umfassendsten Christenverfolgung aller Zeiten, wichtiger denn je. 

VOR DEM GOTTESDIENST – der „Lebenskreis für verfolgte Christen“ 

Wir bitten alle Gemeinden, unmittelbar vor dem Gottesdienst für verfolgte Christen VOR der Kirche einen Kreis zu bilden, gemeinsam das Vater unser zu beten und Informationen zu Syrien und Nigeria zu verteilen. Schön wäre es, wenn bei diesem Kreis auch einige Plakate auf „Christen in Not“ aufmerksam machen würden. Diese Plakate könnten etwa von der Jungschargruppe, den Ministranten, der Seniorengruppe oder dem Pfarrgemeinderat in der Vorwoche gebastelt werden

Bei CSI-Österreich kann auch eine allgemeine Informationsmappe zur Verteilung angefordert werden. Die lokale Presse, Bezirks- oder Regionalzeitungen, könnten eingeladen werden, über diesen „Lebenskreis für verfolgte Christen“ zu berichten, ein Foto im Pfarrblatt kann über diesen ‚Event‘ informieren. Alles, was unsere Aufmerksamkeit auf die Situation verfolgter Christen lenken kann, ist eine Hilfe. 

Im Gebet, mit Petitionen und Spenden kann viel Not gelindert und neue Hoffnung geschenkt werden. 

GOTTESDIENST-ELEMENTE ALS VORSCHLAG – Leitgedanke: Gott und die Menschen lieben 

Eingangslied z. B. „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ 

Begrüßung: Infos über den weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen. 

[Falls vorhanden: Persönliche Erfahrungen eines Betroffenen, Asylanten, Missionars.

Vorstellen der Schwerpunktländer Syrien und Nigeria. CSI-Österreich, Weltgebetstag für verfolgte Christen 04. November 2012 3 

Eingangsworte: 

• Dank für die Religionsfreiheit in Österreich, Bitte für verfolgte Christen und ihre Familien, 

• Vertrauen auf die Kraft des Betens, denn Gott selbst ist es, der den Verwaisten und Bedrückten ihr Recht verschafft. 

 

Gebet 

Katholischer Sonntagsgottesdienst – Tagesgebet vom 32. Sonntag im Jahreskreis: 

Allmächtiger und barmherziger Gott, wir sind dein Eigentum, du hast uns in deine Hand geschrieben. Halte von uns fern, was uns gefährdet, und nimm weg, was uns an Seele und Leib bedrückt, damit wir freien Herzens deinen Willen tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus. 

Sonstige Gottesdienste (Vorschlag): 

Unser Herr Jesus Christus, der Du der Frieden der Welt bist und Frieden mit Gott geschaffen hast, schenke den Menschen in Syrien und Nigeria die Kraft, gemeinsam eine freie und tolerante Gesellschaft aufzubauen. Wir vertrauen Dir unsere christlichen Schwestern und Brüder in beiden Ländern an, damit endlich ein friedliches Zusammenleben mit den islamischen Nachbarn möglich wird. Denn Du bist der Herr des Lebens, der du lebst und herrscht mit Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen. 

Vorschläge für Lesung und Evangelium: 

Gedanke zur Lesung: 

Das grundlegende Urvertrauen in Gottes umfassende Liebe trägt auch unsere verfolgten Schwestern und Brüder. In diesem Urvertrauen finden sie Trost und Halt in aller Not. Und wissen sich dabei immer getragen von der Verheißung, dass Gottes Heilszusage jedem einzelnen von uns gilt. 

Lesung aus dem Buch Deuteronomium (Dtn 6, 2-6) 

Mose sprach zum Volk: Wenn du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf alle seine Gesetze und Gebote, auf die ich dich verpflichte, dein ganzes Leben lang achtest, du, dein Sohn und dein Enkel, wirst du lange leben. Deshalb, Israel, sollst du hören und darauf achten, alles, was der Herr, unser Gott, mir gesagt hat, zu halten, damit es dir gut geht und ihr so unermesslich zahlreich werdet, wie es der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Land, wo Milch und Honig fließen. Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. 

10. Psalm, Vers 17 und 18 

Herr, du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, / du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie: Du verschaffst den Verwaisten und Bedrückten ihr Recht. / Kein Mensch mehr verbreite Schrecken im Land. 

Gedanke zum Evangelium: 

In aller Verfolgung erleben wir immer wieder, dass Christen für ihre Verfolger beten, ihnen die Hand zur Versöhnung entgegenstrecken und Hass mit Liebe vergelten. In diesen Momenten wird das Reich Gottes in unserer Welt sichtbar. 

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus (Mk 12, 28b-34) 

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen. 

Fürbitten 

Gott des Lebens, Friede auf Erden ist dein Herzensanliegen. Mit unserer Sehnsucht nach Frieden und mit Blick auf die Not der Menschen in Syrien und in Nigeria beten wir voller Vertrauen zu Dir: CSI-Österreich, Weltgebetstag für verfolgte Christen 04. November 2012 4 

• Wir beten für die unschuldigen Opfer und für alle, die zwischen die Fronten geraten sind und ihr Zuhause verloren haben. Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

• Für die Kinder, die gefoltert, missbraucht und getötet werden. Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

• Für alle Menschen, die vor der eskalierenden Gewalt auf der Flucht sind. Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

• Für alle Menschen, besonders für die Kinder, die vom Bürgerkrieg und vom Terror gegen Christen traumatisiert sind. Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

• Für die Verantwortlichen in Syrien, Nigeria und bei den Vereinten Nationen, dass sie Kraft und Mut zum Frieden finden Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

• Für alle Menschen, die sich um friedliche Lösungen der Konflikte in Syrien bemühen. Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

• Für alle, die für Nachrichten in Wort und Bild verantwortlich sind, dass sie den Konflikt nicht anheizen und auch die vielen Menschen zeigen, die aufeinander zugehen wollen. Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

• Für die Toten. Alle: Wir bitten dich, erhöre uns. 

Wir beten für Täter und Opfer, Schwache und Mächtige und für alle, die die Sehnsucht nach Frieden in ihrem Herzen tragen. Höre auf unser Gebet, damit Frieden und Dialog und eine politische Lösung in Syrien und in Nigeria möglich werden, damit diese Länder zu einem Beispiel werden, wie Gläubige aller Religionen einen Staat gemeinsam wieder aufbauen können. Alle: Amen. 

Sammlung (ggf. nach dem Gottesdienst am Kirchenausgang) für verfolgte Christen / 

für die CSI-Spendenprojekte Syrien und Nigeria 

Schenken Sie einem christlichen Flüchtlingskind in Syrien die Chance zum Schulbesuch. 

Helfen Sie einem Waisenkind in Nigeria, dessen Eltern Opfer von Terrorangriffen wurden. 

Konto Nr. 6.811.111 – Bankleitzahl 32.000 – Raiffeisenbank Wien – Verwendungszweck: Syrien oder Nigeria 

Kontakt: 

Martin Morawetz, CSI Österreich, Leiter Öffentlichkeitsarbeit 

email: martin.morawetz@csi.or.at web: www.csi.or.at; www.christeninnot.at