Zwei christliche Kanalarbeiter kamen zu Tode, während sie einen verstopften Abwasserkanal ohne Schutzbekleidung öffnenmussten. Eine Studie zeigt, dass Christen in Pakistan zwar nur 1,5% der Bevölkerung ausmachen, jedoch über 80% der Straßenreiniger und Abwasserkanal-Arbeiter. Erst im Januar wurde solch ein christlicher Arbeiter getötet.

Der letzte Vorfall trug sich am 23. Mai zu in einem der vernachlässigsten Distrikte der Punjab-Provinz. Durch die soziale Ausgrenzung und Diskriminierung, die Christen in Pakistan erfahren, bleiben ihnen oft nur diese Art von Arbeitsplätzen. Viele dieser Arbeiter bekommen keine Arbeitskleidung oder Schutzausrüstung. Viele leiden unter chronischen Krankheiten. Hunderte von ihnen starben bereits, weil oft in den Kanälen eingeschlossene Gase austreten, die die Arbeiter vergiften.

Die beiden Arbeiter wurden von ihrem Vorgesetzten angewiesen, einen seit einem Jahr verstopften Abwasserkanal in einer bestimmten Straße zu öffnen. Es handelte sich um den 19-Jahre alten Saqib Masih und den 45-jährigen Mushtaq Masih aus Chichawatni, „Saquib stieg zuerst hinunter, um eine Seite des Kanals zu öffnen. Sobald er gereinigt war, strömten giftige Gase in die Rinne und Saquib wurde ohnmächtig“, berichtet ein christlicher Stadtrat. „Danach stieg Mushtaq hinab und wurde ebenso bewusstlos. Wir riefen einen Krankenwagen, aber keiner erschien. Ein anderer Christ schützte seine Atemwege mit einem Wasser-getränkten Taschentuch, stieg hinab und barg die beiden Männer. Wir brachten sie ins Krankenhaus, aber sie konnten nur noch für tot erklärt werden.“

Saqib war kein offizieller Angestellter. Er bekam umgerechnet weniger als 4 Euro für zwölf Stunden Arbeit. Mushtaq hatte den Arbeitsplatz bereits vor einigen Monaten verlassen, aber einen Gerichtsprozess angestrebt, da ihm noch nicht bezahlter Lohn zustand. Deshalb wurde er trotzdem immer wieder für Arbeiten eingeteilt.

“Wir protestierten und die Behörden arrangierten schließlich die Beerdigungen und zahlten den Familien umgerechnet ca. 1.860 Euro. Nun geht es uns darum, dass die Familien finanzielle Hilfe bekommen“, erklärt der Stadtrat. Quelle: World Watch Monitor/HMK