Nablus/ Jerusalem

Palästina: Erzbischof verurteilt Angriff auf Mönch

Der Mönch wurde bei dem Angriff in Nablus schwer verletzt.

Atallah Hanna, der palästinensische griechisch-orthodoxe Erzbischof, hat den Angriff auf den Hüter des Jakobsbrunnens in Nablus verurteilt. Der 81-jährige Mönch Justinus wurde bei dem Übergriff vor einigen Tagen laut Berichten „mittelschwer verletzt“.

Laut dem Erzbischof gehe der Angriff zurück auf eine Gruppe fehlgeleiteter Menschen, „die ihre Menschlichkeit und ihre Werte aufgegeben haben“; die Tat sei ein „verdächtiger Akt, der nicht die Authentizität, die Werte und die Geschichte unseres Volkes repräsentieren“ und wolle die Spaltung der palästinensischen Gesellschaft vorantreiben und füge sich somit „in den Rahmen eines bösartigen Plans, der auf die christliche Präsenz und die christliche Authentizität in diesem Heiligen Land abzielt“.

Erzbischof Hanna sieht in den wiederholten Angriffen auf das Kloster ein greifbares und sichtbares Phänomen, dankt aber gleichzeitig den palästinensischen Behörden für den gewährten Schutz in der Vergangenheit.

Bei einer Attacke durch einen Israeli wurde 1979 der damalige Klostervorsteher Philomenos getötet und durch eine Handgranate entstand großer Sachschaden. Philomenos wurde 2009 von der griechisch-orthodoxen Kirche als Märtyrer seliggesprochen.

Die Anlage mit dem Jakobsbrunnen liegt am Fuße des Bergs Garizim in der palästinensischen Stadt Nablus. Der Stammvater Jakob soll dort nach biblischer Tradition einen Brunnen gegraben haben. Der Brunnen befindet sich in der Krypta der heutigen Kirche, dessen Gelände seit 1860 im Besitz der griechisch-orthodoxen Kirche ist.

(kap/kna)