Khartum

Sudan: Katholischer Bischof entging knapp Hinrichtung

Yunan Tombe Trille Kuku Andali wurde auf der Rückreise von einer kirchlichen Veranstaltung Opfer zweier Angriffe.

Bischof Kuku Andali von der Diözese El Obeid ist eigenen Angaben zufolge nur knapp einer Hinrichtung entkommen. Inmitten des laufenden Krieges zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces berichtete er in einem Brief an seine Amtskollegen von Angriffen, die er mit leichten Verletzungen überlebte: Bei seiner Rückkehr von einem Eucharistischen Kongress in Juba im Südsudan wurde der Bischof Opfer zweier Angriffe. Zunächst nahm die Armee ihn an einem Kontrollpunkt ins Visier und beschlagnahmte einen Teil seines Geldes. Kurz darauf geriet er in die Hände der RSF, die ihn und seinen begleitenden Diakon misshandelten und offenbar zur Hinrichtung führten.

Ein unerwartetes Eingreifen eines RSF-Führers habe sie jedoch in letzter Minute gerettet. Der Bischof erklärte zudem, er bleibe trotz der Gefahr bei seiner Gemeinde und halte weiter Gottesdienste ab, solange es möglich ist. Die humanitäre Lage im Sudan hat sich durch den seit April 2023 andauernden Krieg drastisch verschlechtert, mit über 61.000 Todesopfern, Millionen von Vertriebenen und enormen Leid in der Bevölkerung. Der Krieg resultiert aus Machtkämpfen zwischen dem Armee-Chef Abdel Fattah Al-Burhan und RSF-Kommandeur Mohamed Hamdan Dagalo. Die sudanesischen und südsudanesischen Bischöfe haben den Konflikt scharf verurteilt und zu Frieden, Dialog und Gewaltverzicht aufgerufen.

(kap)
09.12.2024