Vor einer zunehmenden Islamisierung Tansanias hat jüngst Bischof Bernardin Mfumbusa der Diözese Kondoa bible-879086gewarnt. Wanderprediger aus Saudi Arabien und aus dem Sudan führen seinen Beobachtungen zufolge dazu, dass Muslime vermehrt politische Forderungen stellen.

„In vielen Teilen des Landes sieht man zunehmend verschleierte Frauen als in der Vergangenheit, darunter auch schon kleine Mädchen. Verbale Aggressionen nehmen ebenfalls zu“, berichtet der Bischof besorgt. Zudem entstehen immer mehr Koranschulen, welche die Schüler vom Besuch der regulären Schulen abhalten, obwohl dies eigentlich der landesweiten Schulpflicht widerspricht. Noch kam es in der Diözese Kondoa nicht zu gewalttätigen Übergriffen. Der Kirchenführer sprach jedoch davon, dass in den kirchlichen Schulen, die auch von Muslimen besucht werden, die Kinder bereits darauf aufmerksam gemacht werden, um unerwünschte Vorfälle rechtzeitig zu vermeiden.

Im Teilstaat Sansibar gilt die Scharia
Anders stellt sich die Situation im halbautonomen Teilstaat Sansibar dar. Dort ist die Bevölkerung fast vollständig muslimisch und die Scharia bereits in Kraft. Bestrebungen, die islamische Rechtsprechung nicht nur im Zivilrecht –wie beispielsweise in Ehe- und Erbschaftsangelegenheiten – anzuwenden, sondern auch auf das Strafrecht auszuweiten, nehmen zu. Zudem wird gefordert, die Anwendung der Scharia nicht nur auf Muslime zu beschränken. Es besteht nämlich die Gefahr, dass sich ein Muslim der Rechtsprechung entziehen könnte, indem er vorgibt, einem anderen Glauben anzugehören. „In jüngster Zeit wird daher immer wieder die Einführung der Scharia auch in anderen Teilen Tansanias gefordert, die nicht mehrheitlich muslimisch geprägt sind“, so der Bischof.  (Zenit, KiN)

Grundinformation: Tansania hat ca. 42 Millionen Einwohner.  Rund 35 % davon sind Christen, und ebenso viele sind Muslime. Ca 30 % sind Anhänger von Naturreligionen (Ahnenkult).