Ankara / Bagdad
Türkei: IS-Kämpfer nach Entführung wieder auf freiem Fuß
Die Mitglieder des Islamischen Staates, die wegen Entführung eines jesidischen Mädchens angeklagt werden, sind wieder auf freiem Fuß.
Im Februar letzten Jahres haben die drei IS-Anhänger das jesidische Mädchen in Ankara entführt und im Darknet zum Verkauf angeboten. Bei einer spektakulären Operation von Polizei und Geheimdienst wurde das Mädchen schließlich befreit und im Rahmen der Razzia eine IS-Zelle ausgehoben.
Am 8. März 2021 wurde die Anklageschrift gegen die Entführer verlautbart. Nun aber sind sie wieder auf freiem Fuß. Ein Diplomat der irakischen Botschaft in Ankara erklärte, man habe seither alles versucht die Familie des Mädchens zu erreichen, bisher erfolglos.
Die Jesiden bzw. Eziden sind eine ethnisch-religiöse Gruppe mit ca. einer Million Angehörigen im nördlichen Irak, Nordsyrien und der südöstlichen Türkei. Bereits um 1900 mussten viele von ihnen nach Armenien und Georgien fliehen. Seit dem Terror durch den IS sind die Jesiden Opfer eines andauernden Genozids.
Als christlich-ökumenische Hilfsorganisation fühlt sich Christen in Not allen Menschen verpflichtet, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Deshalb berichten wir an dieser Stelle auch von Menschen nicht-christlichen Glaubens, die religiös-extremistisch motivierter Verfolgung und Ermordung ausgesetzt sind.
Quelle: gazeteduvar