Penang
Malaysia: Freude über Papst-Besuch in der Region im „Kolleg der Märtyrer“
Seit seiner Gründung vor mehr als 360 Jahren wurden an diesem Kolleg mehr als tausend Priester ausgebildet. Der Beiname „Kolleg der Märtyrer“ kommt nicht von ungefähr. Mehr als 50 der dort ausgebildeten Seminaristen haben das Martyrium erlitten, darunter fünf Heilige und ein Seliger.
Das Generalkolleg, „Erbe“ des ersten Priesterseminars, das 1665 in Ayuthia (heutiges Thailand) eröffnet wurde und seit 1808 seinen Sitz in Penang hat, gilt auch als katholisches Herz des Glaubens in Südostasien: hier wurden Generationen von Priestern für die Länder der Region ausgebildet. Viele der jungen vietnamesischen Priester wurden Opfer der unerbittlichen Christenverfolgung im 18. Jahrhundert. Ein Denkmal am Eingang erinnert noch heute an die Märtyrerkameraden Philipp Minh Van Doan, Peter Quy Cong Doan, Paulus Loc Le Van, Johannes Hoan Trinh Doan und Peter Luu Nguyen Van.
Auch zwei französische Priester, die am Generalkolleg lehrten – Laurent Imbert und Jacques-Honore Chastan – wurden während der Christenverfolgung Mitte des 18. Jahrhunderts in Korea zu Märtyrern.
Ebenfalls ein ehemaliger Schüler war Nicholas Bunkerd Kitbamrung, der in Thailand verfolgt wurde und 1944 im Gefängnis verstarb. Kardinal Sebastian Francis, Bischof von Penang, wirkt seit Jahren als Ausbilder am Generalkolleg. Er erinnert sich an einen ehemaligen Kommilitonen aus den 1970er Jahren: Marcel Truang aus Kambodscha. Nach Abschluss seines Studiums erhielt er die Möglichkeit, nach Frankreich zu gehen, da der kambodschanische Genozid unter Pol Pot bereits begonnen hatte. „Er aber entschied sich aus freien Stücken, nach Kambodscha zurückzukehren und bei seinem leidenden Volk zu sein, obwohl er die Gefahren kannte, denen er sich aussetzen würde“, erinnert sich Kardinal Francis: „Schon nach kurzer Zeit hörte man nichts mehr von ihm. Jetzt läuft in Kambodscha das Verfahren für seine Heiligsprechung“.