Druck auf Christen steigt / 279 Pastoren richten weitere Petition an Regierung
In China tritt die zunehmende Einschränkung der Glaubensfreiheit immer deutlicher zutage. In der vergangenen Woche wurden Vorfälle bekannt, die sich kürzlich an zwei öffentlichen Schulen in der Provinz Zhejiang ereigneten. Unterdessen haben 279 Kirchenleiter eine Petition vom 30. August unterzeichnet, mit der sie die Regierung auffordern, ihre „gewalttätigen Übergriffe“ gegen Kirchen einzustellen.
Wer seinen Glauben bekennt, riskiert Ärger
An zwei Schulen in der Provinz Zhejiang verteilten Lehrer ein Formular, mit dem die Schüler schriftlich bestätigen sollten, dass sie keiner Religion angehörten. In der ersten Schule bekannten sich daraufhin mehr als 200 Kinder zu ihrem christlichen Glauben. Angesichts dieser Reaktion nahm der Lehrer die Kinder zur Seite und forderte sie auf, stattdessen „keine Religion“ zu schreiben. Neue Formulare wurden verteilt, doch wieder schrieben rund 100 Kinder, dass sie Christen seien. Der Lehrer nahm die 100 erneut beiseite und drängte sie, ihren Glauben zu verleugnen. Nachdem etwa 30 weiterhin an ihrem christlichen Bekenntnis festhielten, begann eine dritte Runde der Nötigung. Am Ende widerstand nur ein einziges Kind dem Druck, den eigenen Glauben zu verleugnen. „Ich bin nicht überrascht“, sagte der Schüler; „alle Schulen in Zhejiang wenden diese nicht besonders subtile Taktik an, um Schüler zu erschrecken und zu zwingen. Wenn du sagst, dass du ein Christ bist, wird der Lehrer dir sehr deutlich machen, dass du deinen Glauben leugnen sollst, sonst wird es Ärger geben.“
Massivste Eingriffe seit der Kulturrevolution
Die 279 Unterzeichner der am 30. August veröffentlichten Petition stammen aus 21 Provinzen und autonomen Gebieten. In dem Papier fordern sie die Regierung auf, ihre „gewalttätigen Übergriffe“ einzustellen. Derartiges habe es „seit der Kulturrevolution nicht mehr gegeben“. Beispielhaft werden in der Petition die Zerstörung von Kreuzen auf Gebäuden genannt, weiterhin der erzwungene Beitritt von Gemeinden zu staatlich kontrollierten religiösen Organisationen, das erzwungene Singen von Liedern zur Verherrlichung des Staates, die Verweigerung der Versammlungsfreiheit und einiges mehr. In der Provinz Henan mussten zwei Drittel der Kirchen schließen, über 7.000 Kreuze wurden auf behördliche Anweisung hin zerstört. Die Petition ähnelt der im Juli veröffentlichten Deklaration von Pekinger Kirchen.
Anfang September wurde eine der größten Hauskirchen Chinas in der Hauptstadt Peking geschlossen, gleichzeitig erließ die Regierung neue Richtlinien zur Nutzung von sozialen Medien für religiöse Inhalte. Laut der South China Morning Post wird es dadurch verboten, jegliche „religiöse Aktivitäten … online in Form von Text, Foto, Audio oder Video zu übertragen“. Der Verkauf von Bibeln über das Internet wurde bereits verboten.
Bitte beten Sie für die Christen in China:
- Beten Sie für die Kinder, die bereits in den Schulen unter Druck gesetzt werden, ihren Glauben zu verleugnen.
- Beten Sie für die Eltern und Pastoren, dass sie den Glauben unerschrocken in Familie und Gemeinde weitergeben.
- Beten Sie um kreative Ideen für die Christen, ihren Glauben miteinander auszuleben und sich gegenseitig zu stärken.
- Beten Sie für die Regierung, dass immer mehr Beamte von der Botschaft des Evangeliums berührt werden.
Quelle: Open Doors /AKREF