Wien, 23. November 2025

Das Leben ist heilig – zum aktuellen Morden an Christen in Nigeria

Christian Ortners „Quergeschrieben“ in „Die Presse“ wird auf furchtbare Art bestätigt

Nigeria/Wien – Ortner schrieb: „Wenn Christen verfolgt werden, interessiert das im christlich geprägten Europa nur wenige…Keine andere der Weltreligionen wird auch nur annähernd so intensiv bedrängt.“ Die Ereignisse, die sich in drei Bundesstaaten Nigerias in den letzten Tagen und Stunden überstürzt haben, zeigen dies in furchtbarer Aktualität und Brutalität erneut auf.

Mit der Entführung von Schulkindern wird die Zukunft der christlichen Gemeinden zerstört

Nach Angriffen auf Schulen und Kirchen wurden innerhalb weniger Tage mehr als 370 Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Kirchenbesucher verschleppt. Im Bundesstaat Niger: mindestens 315 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte wurden aus der katholischen St. Mary´s Schule entführt. Im Bundesstaat Kebbi: 25 Schülerinnen wurden aus einer staatlichen Mädchenschule verschleppt. Im Bundesstaat Kwara: 38 Kirchenbesucher wurden entführt, Lösegeldforderung: rund 60.000 Euro pro Person, eine für Farmer im Mittelbelt Nigerias absolut utopische Summe.

Die Vorfälle ereignen sich in einem geografisch zusammenhängenden Gebiet im Mittelbelt des Landes – Regionen, in denen Christen und Muslime etwa gleichstark vertreten sind und wo seit Jahren extremistische Gruppen besonders aktiv sind. Bischof Bulus Duwa Yohanna aus Kontagora (Bundesstaat Niger) schildert die Angst und Ohnmacht vieler Gemeinden: „Bewaffnete drangen in eine unserer Kirchen ein, und alle rannten in den Busch. Die Lage ist schrecklich.“

Christian in Need – Nigeria vor Ort: Das Leben ist heilig

Christen in Not ist mit der eigenen NGO Christians in Need – Nigeria vor Ort tätig. Oft an Orten, an denen andere NGOs kaum mehr vertreten sind. Obiora Ike ist Direktor des katholischen CIDJAP-Instituts in Enugu und CiN-Nigeria eng verbunden. Er schreibt uns: „Das menschliche Leben ist heilig. Die Verwendung des islamistischen Dschihadismus zur Verfolgung von Christen sowie das Schweigen oder die Untätigkeit vieler Verantwortlicher bedeuten eine dreifache Tragödie: für die Religionsfreiheit, die Menschenwürde und die Rechtsstaatlichkeit.“ Ike weiter: „Die Tragödie der extremistischen islamistischen Aggression in Nigeria, bei der terroristische Gruppen eingesetzt, finanziert und unterstützt werden, um Macht und Kontrolle in christlich geprägten Gebieten auszuweiten, dauert an. Die jüngsten Entführungen unschuldiger Schulkinder sind nur ein Teil einer fortgesetzten, orchestrierten Verfolgung der christlichen Bevölkerung, die unvermindert anhält.“

Forderung an Politik und Medien – gerade auch in Österreich

Mit Ike gemeinsam fordert auch Generalsekretär Kuhn von CiN-Österreich die sofortige Freilassung der entführten Kinder und den Druck aller verantwortlichen Stellen – lokal und international –, damit das Notwendige getan wird. Damit ist auch die österreichische Regierung in der Pflicht, sich diesem Thema aktiv zu stellen. Kuhn: „Es genügt nicht, wenn sich Österreich um einen Sitz in UN-Sicherheitsrat bemüht. Es muss auch in den Handlungen sichtbar werden, dass der Schutz der Menschenrechte und das Ende des Genozids an Nigerias Christen zu den Verantwortungen Österreichs weltweit gehören.“

Und zu Journalisten: „Auch die Medien müssen die Scheuklappen von den Augen nehmen und aufhören, die Verfolgung der Christen weltweit allzu oft zu ignorieren. Journalistische Ethik bedeutet auch, niemals mit zweierlei Maß zu rechnen. Die Wahrheit auszusprechen, auch wenn es ungelegen ist, gehört zum wichtigsten Element medialer Arbeit in jedem Staat.“

 

Kontakt: www.ChristeninNot.com GS Prof. Dr. Elmar Kuhn – Mobil: +43 664 15 75 151 kuhn@ChristeninNot.com;

“CHRISTEN IN NOT“- Christen helfen in Not: Das 1980 gegründete ökumenische Hilfswerk konzentriert seine Arbeit auf Afrika, den Nahen Osten und Asien, wo Christen als Minderheit in ihrer Existenz bedroht sind. CiN leistet Nothilfe bei Verfolgung und Vertreibung von Christen und Gläubigen anderer Religionen. Die Projekte liefern Best-Practice-Beispiele für die ganze Regionen, z.B. für Ausbildungsmodelle für christliche Tagelöhner (mit Schwerpunkt auf Frauenförderung) in Pakistan oder mit dem kindgerechten Waisenhaus für Terroropfer in Nigeria. Advocacy-Arbeit setzt sich für die Verteidigung von Blasphemie-Opfern vor Gericht oder die Aufklärung von Eltern und Schulkindern über ihre Rechte ein. CiN lebt den interreligiösen Dialog mit allen Projektpartnern zum Abbau von Vorurteilen und zum Entstehen von gegenseitigem Respekt. Darum werden auch die Projektnachbarn aus anderen Glaubensrichtungen in Hilfs- und Schulungsmodelle einbezogen, soweit dies möglich ist.

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