Tiflis/ Wien

Ewige Werte und die sich ständig verändernde Welt

Symposium zum 90.Geburtstag des georgischen Patriarchen mit Initiative zum interreligiösen Kontakt

Mit einem Festplenum am 16.2.23 begann in Tiflis eine zweitägige internationale Konferenz zu Ehren des 90.Geburtstags des georgischen Patriarchen Ilia II. sowie dessen nun 45-jährige Tätigkeit als Patriarch. Die Festrede hielt CiN-Generalsekretär Prof. Dr. Kuhn aus Wien. Er sprach von seinen Erfahrungen bei der NGO Christen in Not, die von der Hungerrevolten aufgrund ausbleibende Getreidelieferungen nach Ägypten (und in viele weitere afrikanischen Länder) bis zur Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Gläubigen in rund 80% aller Länder der Erde – so das renommierte PEW- Institute (Pew Research Center 2019 Sept 30) – reichen. „Wir leben in einer taumelden Welt und dunkeln Zeiten!“ Kuhn weiter: „Es ist (als Religionen) unser Auftrag, an der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken, zur interreligiösen Verständigung beizutragen und lebensfeindliche Positionen abzulehnen, auch im politischen Bereich“. Der beste Weg dazu sei die Bildung, die auf Werten beruhen und glaubwürdig vermittelt werden müsse.

Plenum am 16.02.2023 mit Vizepräsident Metreveli und Präsident Kvesitadze (Georgian National Academy of Sciece), Patriarch-Stv Shio, Premierminister Garibashvili, CiN-Generalsekretär Kuhn (Copyright Georgische Akademie der Wissenschaften unter Angabe der Quelle)

 

Festempfang zum Abschluss des Symposiums bestätigt den interreligiösen Auftrag

Im Laufe des Festakts am 18.2.2023 verwies der Vizepräsident der Georgischen Nationalen Akademie der Wissenschaften, Roin Metrevel, nochmals auf den Festvortrag von Kuhn: „Everybody listened to Prof. Kuhns lecture and paid attention to this significant speech“. Der Direktor der aserbeidschanischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Eynulla Madatli, unterstrich die Bedeutung des interreligiösen Dialogs gerade inmitten einer sich immer stärker säkularisierenden globalen Gesellschaft. Mit Mandatli knüpfte Kuhn intensive Beziehungen, auch unter Einschluss der Frage nach der humanitären Katastrophe in Berg-Karabach, ein Gespräch, das von der Wiener Botschaft Aserbeidschans erst am 8.2 bei einer Diskussion in Wien komplett verweigert wurde.

 

Bekenntnis zum interreligiösen Dialog

Insgesamt ist die internationale Tagung mit Teilnehmern aus der ganzen Welt ein interreligiöses Bekenntnis zu der Bewahrung ewiger Werte auch in säkularer Gesellschaft und zum furchtlosen Dialog mit allen Kulturen geworden. Wie dieser Dialog umgesetzt und interreligiöse abgesichert werden kann, müssen die nächsten Schritte zeigen. Kuhn: „In den Projekten von Christen in Not machen wir jedoch bereits heute sehr gute Erfahrungen mit interreligiösen Bildungs-Projekten. Dies stärkt immer auch Respekt und die positive Wahrnehmung christlicher Minderheiten durch die jeweilige Mehrheitsreligion. Am Dialog und der Bildung führte kein Weg vorbei.“

Prof. Kuhn mit Metropolit Daniel, Bischof Gerasim (USA), Archimandrit Adam (Copyright CiN unter Angabe der Quelle)

 

(CiN)
21.02.2023