Neapel

Italien: Mafia bedroht engagierten Pfarrer

Vor dem Pfarrgelände San Paolo Apostolo detonierte vergangenen Samstag ein Sprengsatz.

Hinter dem mutmaßlichen Anschlag wird die örtliche Camorra vermutet. Pfarrer Maurizio Patriciello gilt als Vorkämpfer gegen Umweltverschmutzung, organisiertes Verbrechen und Drogenhandel. In Patriciellos Pfarre hat sich vor Jahren eine Bürgerinitiative gegen die Camorra gebildet. Die Explosion war nicht die erste Drohung gegen den Pfarrer.

Mehrere hochrangige Politiker, u.a. Neapels Bürgermeister und der Präsident der nationalen Abgeordnetenkammer in Rom, solidarisierten sich mit Patriciello. Giuseppe Conte, früherer Ministerpräsident, machte sich vor Ort ein Bild der Lage: „Die Camorra wollte Ihnen mit einer Bombe gratulieren? Wir sind hier, um Ihnen unsere Unterstützung und unsere volle Solidarität zu geben“, spielt Conte darauf an, dass der mutmaßliche Anschlag einen Tag vor Patriciellos Geburtstag passierte.

Die Camorra, die v.a. im Großraum Neapel aktiv ist, finanziert sich primär durch Drogenhandel, Kreditwucher und illegale Müllentsorgung. Letzteres führt in der Region zu erheblichen Umweltschäden.

(kap)